Nach 60 Minuten stand auf der Anzeigetafel der Robert-Bosch-Schulsporthalle eine klare 25:37 (11:15)-Heimniederlage des Aufsteigers TV Homburg in seinem dritten Drittliga-Bundesligaspiel der Staffel Süd/West im Saarderby gegen die HG Saarlouis.
Die dritte Niederlage für die Homburger. TVH-Trainer Steffen Ecker war schon frustiert: “Nicht nur die Höhe dieser Heimniederlage, sondern auch die Art und Weise, wie sie Woche für Woche zustande kommt. Eine gute Halbzeit reicht nicht, um in der Dritten Bundesliga bestehen zu können.” Es mangelt an Qualität in 60 Minuten. “Wie gegen Krefeld haben wir eine gute Halbzeit, dann häufen sich die Fehler und wir brechen total ein.”
Ecker sieht ganz klar, “dass sich die Spieler zu sehr über ihre Fehler ärgern und sich dies dann noch negativer auf den weiteren Spielverlauf auswirkt.” Man müsse aus diesen drei bisherigen Spielen lernen. “Wir sind nicht mehr in der Oberliga, wo wir Woche für Woche unsere Spiele gewannen und oft diese Spiele nur eine Frage der Höhe wurden.” Endlich ankommen in Liga drei, erhofft sich Steffen Ecker für seine Mannschaft. “Daran müssen und werden wir weiter arbeiten.”
Fünf Minuten waren vor 800 Zuschauern, darunter gut die Hälfte Fans der HG Saarlouis, in der Robert-Bosch-Schulsporthalle gespielt, da führte der TV Homburg durch Yves Kunkel, mit zehn Treffern (darunter sechs Siebenmeter) gemeinsam mit dem Saarlouiser Lukas Weisgerber bester Torjäger des Abends, mit 3:2. Es sollte die einzige Führung für den Aufsteiger bleiben.
Die HG Saarlouis war an diesem Abend einfach treffsicherer, schon in der ersten Halbzeit. Meistens führten die Gäste mit zwei bis drei Toren. Der Homburger Nikolas Antonis Niklas Zarikos: “Wir haben vorne zu viele Möglichkeiten ausgelassen, um besser an der HGS daran zu bleiben. Das muss besser werden.”
Wenige Minuten vor der Pause stand es 14:11 für Saarlouis. Mehrfach hätte der TV Homburg bis auf einen Treffer herankommen können. Aber die Wurfausbeute war zu dürftig, um dem Favoriten aus Saarlouis Paroli bieten zu können. Statt auch ergebnistechnisch mit der HG Saarlouis zum Seitenwechsel auf Augenhöhe zu liegen, lag der TV Homburg mit 11:15 in Rückstand.
Zarikis: “In der zweiten Halbzeit häuften sich dann auch die technischen Fehler. So hatten wir nie eine Chance gegen Saarlouis.” Yves Kunkel: “Wenn man schon in der ersten Halbzeit gut zehn freie Bälle verballert, dann braucht man sich über die Höhe dieser Niederlage auch nicht zu wundern.” In der Abwehr habe man ja noch einigermaßen in den ersten 30 Minuten ordentlich gearbeitet. “Es wäre mehr möglich gewesen. Aber dann haben wir auch in der Abwehr nach der Pause viel zu viel zugelassen.” 22 Gegentore in Halbzeit zwei seien viel zu viel gewesen. So sah es auch Homburgs Torhüter Patrick Schulz, der Ex-HGS-Spieler: “Da war nichts mehr zu halten für mich und meine Torhüterkollegen (Benedikt Berz und Henning Huber). Saarlouis kam immer wieder frei durch.”
Je länger die Partie dauerte, desto verunsicherte wurde Aufsteiger TV Homburg. Nun in allen Bereichen. Die HG Saarlouis erspielte sich locker ihren Derbysieg am Samstagabend in Homburg. 15 Minuten vor dem Spielende war die Partie mit 26:19 längst für die Saarlouier in trockenen Tüchern. HGS-Trainer Philipp Kessler: “Wir hatten längst Spiel und Gegner im Griff. Auch weil wir konsequent im Angriff waren.” Der Vorsprung seiner Mannschaft wuchs von Minute zu Minute und am Ende war der TV Homburg mit der 25:37-Niederlage auch noch gut bedient, auch weil die HG Saarlouis in der Abwehr in den letzten zehn Minuten nicht mehr ganz so konsequent arbeitete.
Beim TV Homburg gilt es die ersten hohen und deutlichen Niederlagen zum Saisonauftakt abzuhaken. Steffen Ecker und sein Trainerteam müssen psychologische Aufbauarbeit leisten. “Teilweise halten wir mit, aber nicht 60 Minuten und das ist dringend notwendig, um zu punkten”, sieht der Homburger Trainer schon Mentalitätsprobleme. Es wird Zeit für das erste Erfolgserlebnis. “Das wäre schon wichtig. Auch fürs Selbstvertrauen”, so Linksaußen Niklas Zarikos. Und die nächste Chance zum ersten Saisonsieg besteht dann für den TV Homburg am kommenden Samstag, wenn er um 20 Uhr beim TuS Dansenberg zum Saarpfalzderby antritt.
TV Homburg: Tor: Patrick Schulz, Henning Huber, Benedikt Berz – Yves Kunkel 10/6, Peter Gohl 4, Robin Egelhof 3, Patrick Bach 3, Lukas Glück 2, Rebelo Magalhaes 2, Tobias Alt 1, Ljubomir Josic, Jan Ole Schimmel, Nikolas Antonios Zarikos.
Siebenmeter: 6 / 4
Zeitstrafen: 4:3
Zuschauer: 800
Schiedsrichter: Schneider/Siebert
Spielfilm: 3:2, 4:8, 9:12, 11:15, 13:16, 14:20, 18:25, 20:30, 22:33, 25:37