Auch für Joel Ribeiro vom TV Homburg gab es hier kein Durchkommen gegen die Abwehr der TSG Haßloch bei der klaren Auswärtsniederlage für den TVH am Sonntagabend. - Foto: Hagen

Mitte der zweiten Halbzeit der 3. Bundesligapartie und gleichzeitigem Kellerduell zwischen dem Schlusslicht TSG Haßloch und dem mit vier Punkten gleichauf liegenden Vorletzten und Aufsteiger TV Homburg wurden die Gesichter auf der Bank der Saarländer immer länger. Trainer Steffen Ecker stand daneben, wirkte ratlos und verzweifelt zugleich.

Nach fünf Niederlagen in Folge wollten er und seine Spieler endlich den Bock umdrehen, das wichtige Vier-Punktespiel um den Klassenverbleib beim Mitkontrahenten gewinnen. Doch es wollte nichts zusammenlaufen. Besonders in der Offensive fehlte “die Durchschlagskraft, um dieses Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden”, wie Steffen Ecker später formulierte. Seine Mannschaft hatte keine Chance und verlor mit 25:32 (9:13) eindeutig diese Begegnung am Sonntagabend vor 250 Zuschauern in der TSG-Sporthalle in Haßloch.

Beiden Mannschaften war von Beginn an die hohe Nervosität anzumerken. Es ging um zwei wichtige Zähler, um den Anschluss an den 13. Platz und den ersten Nichtabsteigsrang zu halten, nachdem ein Tag zuvor die Kontrahenten um den Klassenerhalt TV Altekerk (30:27-Auswärtssieg beim TuS Opladen) und Tus Dansenberg (34:24-Heimsieg gegen HSG Friesenheim II) überraschend Punkte holten. Steffen Ecker: “Das Spiel wurde zu einer reinen Kopfsache. Beide Teams wussten, worum es geht. Haßloch kam mit dem Druck Siegen zu wollen oder müssen, viel besser zurecht, als wir.” Zerfahren und viele Fehler leisteten sich die Haßlocher und die Homburger. Nur mit dem Unterschied, dass die TSG Haßloch sich nicht ganz so schlecht präsentierte, wie über die gesamte Spielzeit der Aufsteiger TV Homburg. 5:2 stand es für Haßloch nach sechseinhalb Minuten. Nach 20 Minuten hatte Haßloch weiter mit 9:6 ihren Drei-Tore-Vorsprung. Die Zahl der bis zu diesem Zeitpunkt erzielten Treffer zeigte auf, wie schlecht sich beide Offensivverbände der TSG Haßloch und des TV Homburg zeigten. Da nutzte dem TV Homburg auch ein zumindest in der ersten Halbzeit starker Torhüter Patrick Schulz, der unter anderem einen Siebenmeter parierte, und ein Yves Kunkel, der als einziger Homburger Spieler dann Normalform hatte, nichts. Nach zwei schwächeren Spielen traf der Ex-Nationalspieler Kunkel neunmal und war im Rahmen der in ihn gesteckten Erwartungen geblieben.

Foto: Hagen

Aber ein Yves Kunkel allein reichte dem TV Homburg dann auch nicht, um die zarten Hoffnungen auf eine Spielwende in der zweiten Halbzeit nach dem 9:13-Rückstand zum Seitenwechsel zu schaffen. Vier bis fünf Tore lag der TVH meistens in Rückstand, auch weil im Angriff wieder viele freie Bälle vergeben wurden oder man die Angriffe überhastet nach wenigen Sekunden abschließen wollte, um dann mit unplatzierten Bällen den Haßlocher Torwart Marco Bitz vor keine allzu großen Problemen bei der Abwehr zu stellen. Mehrfach hatte der TV Homburg die Chance, bis auf drei Tore heranzukommen. Vergab diese Möglichkeit, um dann im Gegenzug wieder mit vier Treffern zurückzuliegen.

Die Verzweiflung bei Trainer Steffen Ecker wuchs in der zweiten Halbzeit von Minute zu Minute. “Es war der Wurm drin. Ein gebrauchter Tag.” Er habe alles versucht, auch taktisch umzustellen. So in den letzten zehn Minuten als man weit offen nach vorne in der Defensive stand, um den Gegner am Kreis fernzuhalten. Auch das klappte nicht. Haßloch fand die Lücken, spielte sich durch und gewann deutlich und auch mehr als verdient in einem insgesamt spielerisch sehr schwachen Spiel mit 32:25.

Nach 12 Spieltagen ist der TV Homburg nun mit erst vier Punkten aus zwei Siegen nach der sechsten Niederlage auf den 16. und letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Der Tabellenvorletzte ist nun die TSG Haßloch mit sechs Zählern. Davor liegt punktgleich der TV Aldekerk. Der Ex-Verein von Steffen Ecker TuS Dansenberg hat sich vorerst mit 8 Punkten auf den 13. Platz nach oben verbessert, den ersten Nichtabstiegsrang der Dritten Bundesliga Staffel Süd/West. Der TV Gelnhausen auf Rang elf und HSG Friesenheim-Hochdorf II auf Rang zwölf haben bereits neun Punkte, drei Zähler mehr als der TV Homburg. Irgendwie punkten heißt es für den TV Homburg noch im Dezember, um nicht hoffnungslos vor der kurzen Winterpause weiter Boden auf Rang 13 zu verlieren.

Die Aufgaben sind alles andere als einfach. Zwei Heimspiele stehen auf dem Terminkalender für den Aufsteiger. Zunächst wird man am 2. Dezember um 18.30 Uhr in der Robert-Bosch-Schulsporthalle gegen den Tabellensiebten TuS Opladen antreten. Eine Woche später empfängt der TV Homburg zur gleichen Uhrzeit den Tabellenachten Longericher SC Köln, bevor es am 16. Dezember vor der eigentlich unlösbaren Aufgabe am letzten Vorrundenspieltag zum mit 23:1 Punkten noch ungeschlagenen Tabellenführer TuS Ferndorf geht.

TV Homburg: Tor: Patrick Schulz, Henning Huber – Yves Kunkel 9/2, Ljubomir Josic 4, Tobias Alt 3, Robin Egelhof 3, Joel Ribeiro 2, Miljan Bunjevcevic 2, Lukas Glück 1, Patrick Bach 1, Peter Gohl, Rokas Vaitekunas, Rebelo Magalhaes, Nikolas Antonis Zarikos, Muhmanet Durmishi.

Zeitstrafen 3:2

Siebenmeter: 4:2

Schiedsrichter: Kaplan / Scheid

Spielfilm: 2:1, 4:2, 6:4, 8:4, 11:9, 13:9, 14:9, 16:12, 22:17, 26:21, 29:22, 32:25.

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