Vor 465 Zuschauern in der Homburger Robert-Bosch-Schulsporthalle gelang dem Aufsteiger TV Homburg in der Dritten Handballbundesliga Staffel Süd/West mit einem 28:24 (11:13)-Heimsieg über den TuS Dansenberg im Abstiegskampf am Samstag ein Befreiungsschlag.
Obwohl die Homburger auf ihren verletzten Torjäger Yves Kunkel, der sich im letzten Spiel in Saarlouis eine Sehnenverletzung im Daumen der rechten Wurfhand zugezogen hatte, verzichten musste, überzeugte das Team von Trainer Steffen Ecker besonders im kämpferischen Bereich im zweiten Spielabschnitt. Für Yves Kunkel sprang als Torjäger in der Samstagspartie Joel Ribeiro in die Presche. Mit elf Treffern, darunter drei Siebenmeter, war er nicht nur bester Torjäger in diesem Spiel, sondern auch bester Spieler.
Neben Ribeiro hatte auch Torhüter Henning Huber mit guten Paraden in der entscheidenden Phase der Partie zum verdienten Sieg des TV Homburg beigetragen. TVH-Trainer Steffen Ecker erleichtert: “Über den Kampf kamen wir in der zweiten Halbzeit auch spielerisch immer besser in die Partie. Ein wichtiger Sieg gegen einen direkten Mitkontrahenten um den Ligaverbleib.” In der mehr als hektischen Partie, in der der TV Homburg innerhalb von zwei Minuten in der zweiten Halbzeit zunächst Robin Egelhof und dann Ljubomir Josic nach Foulspiel mit Rot nicht mehr einsetzen konnte, behielt der Gastgeber kühlen Kopf und holte sich dann verdient den mehr als wichtigen Heimsieg.
Beide Mannschaften begannen recht nervös in dieser Abstiegspartie, in der es für beide Mannschaften um wichtige Zähler für den Klassenerhalt ging. So recht war der TV Homburg noch nicht in der Offensive in den ersten 30 Minuten in Schwaung. Man merkte das Fehlen des verletzen Yves Kunkel dem Offensivspiel des Aufsteigers Homburg an. Dagegen stand die Defensive auch ohne den am Knie verletzten Patrick Bach recht ordentlich, wann auch Dansenberg zu einigen einfachen Treffern kam. Immerhin hielt der TV Homburg noch die Partie mehr als offen, wenn auch Dansenberg beim Spielstand von 7:7 plötzlich nach knapp 20 Minuten mit 10:7 erstmals mit drei Treffern vorne lag. Doch Lukas Glück und Joel Ribeiro schafften mit ihren Treffern zum 9:10 wieder den Anschluss. Die Begegnung war doch teilweise zerfahren. Auf beiden Seiten wurden einige Torchancen vermasselt. So verfehlte Gästetorwart Michael Fiedler das leere Homburger Tor, nachdem der TVH in Unterzahl seinen Torhüter rausgenommen hatte. Zum Seitenwechsel hatte der TuS Dansenberg mit 13:11 die Nase vorne, weil beim TV Homburg in Angriff weiter nicht soviel zusammenlaufen sollte.
Dies änderte sich aber dann gewaltig im zweiten Spielabschnitt, der nichts für schwache Nerven sein sollte. Beide Mannschaften kämpften verbissen, gingen an Härte bis an die Grenzen, ja darüber auch hinaus. Innerhalb von wenigen Minuten hatte der TV Homburg aus seinem Pausenrückstand sich eine 16:14-Führung erspielt, weil man in der Abwehr in den ersten acht Minuten dem TuS Dansenberg nur einen einzigen Treffer zuließ! Robin Egelhof, in der letzten Saison noch Spieler beim TuS Dansenberg war, langte in der Abwehr gegen Jan Claussen besonders zu. Tätlichkeit und grobes Foulspiel (41.) von Egelhof. Dafür gab es Rot. Nicht einmal 90 Sekunden später musste auch Ljubomir Josic mit Rot vorzeitig runter. Im Nachsetzen nach einem vergebenen TVH-Angriff hatte er Timo Holstein leicht erwischt. Steffen Ecker: “Der Platzverweis für Egelhof war in Ordnung und so zu akzeptieren. Bei Josic hätten zwei Minuten gereicht, so schlimm war das Foul nicht.”
Beim TV Homburg gab es eine Trotzreaktion nach den beiden Platzverweisen. Torjäger Joel Riberio: “Nun hieß es jetzt erst Recht. Es war eine Sache des Willens. Wir wollten unbedingt dieses Spiel gewinnen, haben alles kämpferische in die Wagschale geworfen und kamen über den Kampf immer besser ins Spiel.” Auch dank von Ribeiro, der nicht mehr von Dansenberg zu stoppen war. 15 Minuten standen beim Spielstand von 18:18 noch auf der Spielzeituhr. Es kam nun die große Zeit von Torhüter Henning Huber, der mit einigen Paraden dafür sorgte, dass sich der TV Homburg mit einem 4:0-Lauf auf 22:18 absetzen konnte. Zu den Torschützen dieses Zwischenlaufs der Homburger gehörte neben dem zweifachen Torschützen Ribereiro auch Torhüter Henning Huber, der mit einem langen Ball das verlassene Dansenberger Tor zum 21:18 traf. Dansenberg kam nicht mehr heran, auch weil der TV Homburg nicht nur in der Abwehr mit nur elf Treffern in der zweiten Halbzeit sicher und gut stand, sondern auch im Angriff nun mehr als überzeugend auflief. 17 Tore in Halbzeit zwei sollten dann der Garant für den letzten Endes mehr als hochverdienten 28:24- Heimsieg bedeuten.
So sah es auch Marvin Mebus: “Wir haben uns auch in der Offensive im zweiten Spielabschnitt mehr als gesteigert, uns gute Torchancen erarbeitet und uns in der Abwehrarbeit gegenüber der ersten Halbzeit weiter gesteigert.” Torhüter Henning Huber wollte seine Leistung nicht überbewerten. “Es war der Willen zum Sieg, den wir mehr in dieses Spiel legten, als Dansnberg.” In der zweiten Halbzeit habe man immer bessere Lösungen im Angriff gefunden, den verletzten Yves Kunkel zu ersetzen.” Huber: ,,Der Sieg war äußerst wichtig, aber nur der erste Schritt in Richtung Klassenerhalt.” So sah es auch der elffache Torjäger der Partie Ribeiro: “Es ist nur ein Sieg, es fehlen aber noch einige Zähler zum Klassenerhalt.” Man müsse nun nachlegen, wenn es am kommenden Samstag gegen das mit dem TV Homburg punktgleiche TV Aldekerk geht, der mit einem klaren Heimsieg über die Bergischen Panter (37:26) auch Mut im Abstiegskampf am Samstag sammeln konnte. TVH-Trainer Steffen Ecker ist optimistisch: ,,Wenn wir mit so einer Bereitschaft und Leidenschaft wieder in dieses Spiel gehen, dann bin ich zuversichtlich.” Vielleicht sogar wieder mit Yves Kunkel. Der gibt sich zwar nicht ganz so zuversichtlich über seinen möglichen Einsatz, aber vielleicht will man beim TV Homburg hier nicht erneut die Karten über ein Mitwirken ihres Torjägers auf den Tisch legen. Über den Ausfall von Kunkel für die Partie am Samstag gegen Dansenberg hatte der TVH im Vorfeld nichts bekannt gegeben.
TV Homburg: Henning Huber 1, Benedikt Berz – Joel Ribeiro 11/3, Miljan Bunjevcevic 5, Lukas Glück 4, Robin Egelhof 4, Peter Gohl 2, Jan Ole Schimmel 1, Muhmet Durmishi 1, Marvin Mebus, Tobias Alt, Nikolas Antonis Zarikos, Ljubomir Josic, Niclas Ludolph.
Siebenmeter: 3:3
Zeitstrafen: 5:5
Rote Karten: Egelhof (41.), Josic (43.) nach Foul
Zuschauer: 465
Schiedsrichter: Haas / Wilken
