(Arcvhivbild) Ante Grbavac (Mitte) war mit elf Treffern bester Homburger Torschütze beim 29:23-Auswärtssieg bei der HB Mühlheim-Urmitz. Foto: Markus Hagen
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Jubel und Erleichterung zugleich bei Spielern und Trainer des TV Homburg und ihrem Anhang am Samstagabend in der Robert-Bosch-Schulsporthalle. Vor 250 Zuschauern hatte man sich in einer reinen Nervenschlacht im Heimspiel gegen die SG Saulheim mit 34:33 (16:17) durchgesetzt und sich mit 12:2-Punkten auf Rang eins in der Tabelle der Regionalliga Südwest gesetzt. Der bisherige Spitzenreiter HV Vallendar, gegen den der TV Homburg bisher seine einzige Niederlage in der Saison einstecken musste, gab bei seiner Auswärtspartie bei der HSG Kastelaun/Simmern mit einem 30:30 den ersten Saisonpunkt ab und rutscht mit einem Spiel weniger auf dem Konto mit 11:1-Zählern auf Platz zwei ab. 

Die vergangenen 60 Minuten am Samstag waren mit Sicherheit nervenaufreibend und an Spannung nicht zu überbieten. Man merkte allen Akteuren auf dem Spielfeld und auf der Bank nach der Schlusssirene an, wie eng und dramatisch diese Begegnung verlaufen war. TVH-Trainer Pedro Vieira atmete spürbar und erleichtert erst einmal durch: „Die SG Saulheim hat uns bis zur letzten Minute alles abverlangt. Wir mussten wirklich an unsere Grenzen gehen, um dieses Spiel praktisch in letzter Minute noch zu unserem Gunsten zu entscheiden.” Man habe trotz des stetigen Rückstands in dem Spiel, teilweise sogar mit vier Toren, an sich geglaubt. „Unfassbar, dass wir die Nerven behalten haben, an uns glaubten und dann das bessere Ende gegen einen sehr stark aufspielenden Gegner hatten.” 

Von Beginn an hatte die SG Saulheim dem TV Homburg Paroli geboten. Gastgeber Homburg führte in der Anfangsphase genau vier Mal in den ersten Minuten, zuletzt mit 5:4 durch Elvado Almeida nach knapp 8 Minuten. Saulheim kontrollierte aber im Angriff das Geschehen, baute langsam, wie von Vieira vorhergesagt, ihre Offensivversuche auf und traf und traf. Nach dem Ausgleich zum 5:5 stand es bei stetiger knapper Führung 10:9 durch Markus Sieben. TVH-Coach Vieira nahm seine erste Auszeit. Seine Jungs sollten sich nicht „einschläfern” lassen vom langsamen Spiel der SG Saulheim. Nach der Auszeit erhielt der Saulheimer Marco Magro-Arzt eine Zwei-Minuten Strafe. Der TV Homburg nutzte sein Überzahl nicht und geriet durch Sven Rinschen zum 9:11 erstmals mit zwei Toren in Rückstand. Drei Minuten vor Ende der ersten 30 Minuten stand es sogar 17:14 für die Gäste. Weil der Homburger Keeper Henning Huber und Elvado Almeida und Jan Philipp Valda trafen, führte die SG Saulheim zur Pause nur noch mit 17:16.

Es gab viel zu besprechen durch das Homburger Trainer Team mit Pedro Vieira und seinem Assistenten Patrick Grabenstätter. Mit der Spielweise der SG Saulheim kam der TV Homburg einfach nicht zu recht. „Sie haben ihre Angriffe sehr gut aufgebaut und konzentriert abgeschlossen, obwohl wir aggressiv in der Defensive dagegen gehalten haben”, lobte Vieira die SGS. Nach knapp zehn Minuten im zweiten Spielabschnitt hatte Frederik Fuchs mit zwei Toren in Folge die Saulheimer zum 24:20 sogar mit vier Toren nach vorne geworfen. 17 Minuten vor dem Spielende führte Saulheim mit 26:23. Nächste Auszeit durch Homburgs Trainer Vieira. Magro-Arzt war nicht mehr zu stoppen, warf Tor auf Tor und Saulheim behielt stetig einen zwei bis drei Tore Vorsprung. In der 49. Minute stand es 30:27 für die SG Saulheim durch Magro-Arzt, am Ende mit neun Treffern bester Werfer der Saulheimer. Die Zeit lief dem TV Homburg davon. 

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Entschieden war das Spiel aber noch lange nicht, auch weil Jose Resende, der nach abgelaufener Sperre aus dem Pokalspiel dann doppelt traf und auf 29:30 (51.) verkürzen konnte. Auf der Gegenseite leistete sich TVH-Spieler Patrick Bach ein hartes Foul gegen Damen Weber: Rot für den Homburger und Überzahl (50.) für Saulheim. In den letzten zehn Minuten häuften sich dann die Fehler der Gäste. Zwei Siebenmeter knallte man an die Latte. Dazu kamen zwei Bälle an den eigenen Fuß. Vier Minuten vor dem Spielende hatte Jan Philipp Valda zum 32:31 erstmals nach sehr langer Zeit den TV Homburg wieder in Führung gebracht. Saulheim traf zweimal durch Florian Lipp zum 32:33. Noch drei Minuten. Letzte Auszeit des TV Homburg und das glücklichere Ende für den neuen Tabellenführer. Ante Grbavac gleicht zum 33:33 aus. Hinten hält Huber und den letzten Angriff des TVH nutzt Grbavac zum 34:33. Noch 38 Sekunden hatte Saulheim für den Ausgleich. Vergeblich. Abpfiff und der Jubel in der Homburger Robert Bosch Schulsporthalle bei Spielern und Fans kannte keine Grenzen.

„Das war das erwartet schwere Spiel, das wir dann glücklich gewonnen haben, weil wir über den Kampf immer wieder in die Partie zurückgefunden haben. Jeder hat noch an den Sieg geglaubt, auch wenn Saulheim wirklich ganz stark aufspielte. Am Ende haben wir die Nerven behalten”, so Rückraumspieler Jan Philipp Valda mit acht Treffern hinter Jose Resende (9 Tore) zweitbester Torschütze des TVH an diesem Abend. Torhüter Henning Huber freute sich über seine vielen tollen Paraden, die erst den Sieg ermöglichten. „Es war ein ganz hartes Spiel, das aber wirklich mehr als fair ablief.” Beim Rot für Patrick Bach, sei er etwas zu spät gekommen und habe den Saulheimer unglücklich hart erwischt. In Sachen Spielhärte konnte man Huber beipflichten. In den 60 Minuten gab es nur jeweils eine Zeitstrafe für beide Mannschaften!

Mit dem Sieg bleibt der TV Homburg zu Hause weiter ohne Punktverlust. Daran sollte sich auch am kommenden Samstag nichts ändern, wenn die Homburger um 18.30 Uhr in eigener Halle auf die HG Saarlouis II treffen.

TV Homburg: Henning Huber, Patrick Schulz – Jose Resende 9, Jan-Philipp Valda 8, Ante Grbavac 7, Elvaldo Almeida 6, Jan Ole Schimmel 2, Konrad Wagner 1, Niclas Ludolph 1, Andreas Schneider, Patrick Bach, Jose Baptista
Siebenmeter: 2:5
Zeitstrafen: 1:1
Rote Karte für Patrick Bach (51.) nach Foul
Schiedsrichter: Hemmer/Meyer (beide TuS Dansenberg)

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