Bild: Martin Kaufhold

Sie ist wohl eine der mysteriösesten wie faszinierendsten Liebesgeschichten in der Welt des Musiktheaters: Richard Wagners »Tristan und Isolde«. Am Saarländischen Staatstheater kommt das Monumentalwerk, inszeniert von Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka, ab Anfang Mai auf die Bühne des Großen Hauses.

Eigentlich sollten die beiden Regisseurinnen für das Haus an der Saar einen neuen »Ring« schmieden – doch Corona wirbelte alle Planungen durcheinander (der »Ring« wird nun zur Saison 2022/2023 eröffnet). »In noch unsicheren Planungszeiten haben wir uns dann auf ›Tristan und Isolde‹ geeinigt«, so Generalintendant Bodo Busse. »Mit nur Herrenchor und wenigen Gesangssolisten ist der ›Tristan‹ dennoch großes Musiktheater – und als das ›Opus metaphysicum der Kunst‹ der perfekte Anlauf für den ›Ring‹, da sich hier die Essenz von Wagners kompositorischem Schaffen herauskristallisiert. Auch für Sébastien Rouland ist es als Generalmusikdirektor eine besonders schöne Aufgabe, vor der Herausforderung des ›Rings‹ den ›Tristan‹ zu dirigieren und so schon vorab mit dem Saarländischen Staatsorchester und den Gesangssolisten einen eigenen ›Saarbrücker Wagner-Klang‹ zu kreieren.«

Für die Titelpartien konnte das Saarländische Staatstheater zwei herausragende Sänger gewinnen: Burkhard Fritz, der an Häusern wie den Staatsopern München, Berlin oder Hamburg und den Bayreuther und den Salzburger Festspielen auf der Bühne steht, gibt in Saarbrücken sein Tristan-Debüt. Und Aile Asszonyi, die erst kürzlich in Stefan Herheims »Ring« an der Deutschen Oper Berlin zu erleben war, debütiert als Isolde.

Premiere ist am Sonntag, 8. Mai 2022, 17:00 Uhr; bis Juli stehen weitere Aufführungen auf dem Spielplan.

DER GEMEINSAME WUNSCH NACH SELBSTVERNICHTUNG
»TRISTAN UND ISOLDE« AM SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATER

»Ich denke, es ist essentiell, gerade dieses Werk, das ja oft als Monument der Liebe gesehen wird, genau auf seinen Inhalt zu befragen: Worum geht es hier eigentlich? Es geht um den gemeinsamen Wunsch nach Selbstvernichtung: Tristan und Isolde sind eigentlich nicht in ihrer Liebe, sondern in ihrem Todestrieb vereint. Das ›Triebwerk‹ des Stücks ist das dialektische Paar Eros und Thanatos.«

Starke Worte, die Regisseurin Alexandra Szémerédy über den Ansatz ihrer »Tristan«-Interpretation findet. Zusammen mit Magdolna Parditka zeichnet sie verantwortlich für Regie, Bühne und Kostüme, wie auch schon in ihrer vielbeachteten »Ariadne auf Naxos«, mit der die laufende Spielzeit am Saarländischen Staatstheater eröffnet wurde. Mit Richard Wagners »Tristan und Isolde« widmen sich beide nun einer der wohl mysteriösesten und gleichermaßen faszinierendsten (Liebes-)Geschichten überhaupt.

Als Richard Wagner »Tristan und Isolde« komponierte, befand er sich selbst in einer komplizierten Gefühlslage, denn er hegte eine starke Leidenschaft für die Frau seines Mäzens. Die Realität vermischte sich mit der Fiktion und seine verbotenen Gefühle prägten die Entstehung der Oper, was das Stück umso eindrücklicher macht. Nur wenige Werke erreichen einen derart hohen Anspruch, eine solche Tiefe, eine solche Schönheit. Nun kommt die wohl tragischste Liebesgeschichte der westlichen Kultur auf die Bühne des Staatstheaters. Generalmusikdirektor Sébastien Rouland spürt dabei zusammen mit den hochkarätigen Sängerinnen und Sängern (u. a. Burkhard Fritz als Tristan und Aile Asszonyi als Isolde, die am Staatstheater derzeit auch als Turandot beeindruckt) der geheimnisvollen, nahezu metaphysischen Musik Wagners nach, die so einnehmend und zwingend wirkt.

Ein Abend, der die Welt entrückt, der verführt und berührt. Nicht nur für Wagner-Fans!
Frederike Krüger
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TRISTAN UND ISOLDE
Handlung in drei Aufzügen von Richard Wagner
nach dem Versroman »Tristan« von Gottfried von Straßburg

Mit freundlicher Unterstützung des Richard-Wagner-Verbandes Saarland e. V.

In deutscher Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln

Besetzung


  • Musikalische Leitung Sébastien Rouland
  • 
Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme Alexandra Szemerédy, Magdolna Parditka
  • Dramaturgie Frederike Krüger
  • Tristan Burkhard Fritz
  • König Marke Hiroshi Matsui
  • Isolde Aile Asszonyi
  • Kurwenal Peter Schöne
  • Melot Stefan Röttig
  • Brangäne Judith Braun
  • Ein Hirte Sung Min Song
  • Ein Steuermann Ramazan Karaoğlanoğlu
  • Stimme eines jungen Seemanns Sung Min Song

Saarländisches Staatsorchester

Herrenchor des Saarländischen

Staatstheaters
Statisterie

Premiere

Sonntag, 8. Mai 2022
17:00 Uhr, Großes Haus

Weitere Vorstellungen

Samstag, 14. Mai 2022, 17:00 Uhr
 – Sonntag, 22. Mai 2022, 17:00 Uhr
 – Donnerstag, 26. Mai 2022, 17:00 Uhr
 – Samstag, 4. Juni 2022, 17:00 Uhr
 – Sonntag, 19. Juni 2022, 17:00 Uhr
 – Sonntag, 26. Juni 2022, 17:00 Uhr
 – Samstag, 09. Juli 2022, 17:00 Uhr

Werkeinführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

KARTEN 
Vorverkaufskasse, Schillerplatz 2, 66111 Saarbrücken
 – Montag bis Freitag: 10 – 18 Uhr, Samstag: 10 – 14 Uhr
Telefon (0681) 3092-486 | Fax (0681) 3092-416 | E-Mail kasse@staatstheater.saarland

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