Symbolbild

Die kürzlich veröffentlichte, wissenschaftliche Studie „Klimaneutrales Deutschland“ im Auftrag von Agora Energiewende und Verkehrswende sowie der Stiftung Klimaneutralität bestätigt die Prognosen des BEE, dass der Stromverbrauch zukünftig stark steigen wird.

In Fünf-Jahres-Schritten wird ein Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 unter optimalen Bedingungen aufgezeigt, was eine Anpassung der Rahmenbedingungen dringend erfordert. Auch der für 2030 angenommene Strombedarf liegt erwartungsgemäß deutlich höher als im Regierungsentwurf der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). „Die Studie bestätigt wiederholt die Machbarkeit der Energiewende und den Weg zu einem klimaneutralen Deutschland. Auch bestätigt sie unsere Annahmen zu einer drohenden Ökostromlücke, gegen die über entsprechende Korrekturen im EEG entgegengewirkt werden muss“, so Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE).

Schon seit langem weise der BEE immer wieder darauf hin, dass die Ausbaupfade für das 65-Prozent-Ziel im Jahr 2030 und das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 nicht ausreichen. „Im BEE-Szenario 2030 haben wir bereits ausführlich dargestellt, dass mit wachsendem Stromverbrauch in den nächsten Jahren, u.a. durch steigende E-Mobilität, Digitalisierung und Power-to-X-Technologien, zu rechnen ist. Entsprechend sind die Ausbaupfade der Erneuerbaren anzupassen“, so Peter weiter. Die Bestätigung der Wissenschaftler müsse nun ernst genommen werden und zu entsprechenden Handlungen in der Gesetzgebung führen.

Die Kernvoraussetzung für die Umsetzbarkeit der Klimaneutralität sehen die Autoren der Studie in einem Ausbau der Flexibilitäten im Strombereich. Die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen passen aber nicht zum in der Studie angenommenen volkswirtschaftlich optimierten Entwicklungspfad. Die Notwendigkeit der Flexibilität hatte auch der BEE kürzlich in seinem Papier für kurzfristige Maßnahmen zur Anpassung eines Strommarktdesigns gefordert. „Flexibel betriebene Sektorentechnologien wie Wärmepumpen und grüne Wasserstoff-Elektrolyseure müssen von Umlagen und Steuern befreit, die Marktbedingungen für Erneuerbare Energien fair gestaltet und die für 2030 erwarteten Strommengen im EEG so angepasst werden, dass die Erneuerbaren Energien ihre Aufgabe zur Erreichung der Klimaziele erfüllen können. Werden die nationalen Klimaziele entsprechend höherer EU-Klimaziele nach oben angepasst, müssen auch die Erneuerbaren Ausbauziele angepasst werden. „Für 2030 bedeutet das ein Ziel von 80 statt 65 Prozent Erneuerbarer Energien im Stromsektor und entsprechend höhere Ausbaumengen“, so Peter abschließend.

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 45 Verbänden und Unternehmen aus den Branchen der Wind-, Bio- und Solarenergie sowie der Geothermie und Wasserkraft. Wir vertreten auf diese Weise 30 000 Einzelmitglieder, darunter mehr als 5 000 Unternehmen, 316 000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. 

 

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