Um gut qualifizierte Fachkräfte im Saarland zu halten, haben sich die Mitglieder der Strukturwandelinitiative auch auf die Einrichtung einer Transformationsgesellschaft geeinigt. Zum einen soll die Gesellschaft als Plattform fungieren zwischen Unternehmen, die Beschäftigte abgeben und solchen, die Beschäftigte einstellen wollen. Die Maßnahme soll gemeinsam mit den Arbeitsmarktakteuren sowie den Wirtschafts- und Sozialpartnern umgesetzt werden.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Heino Klingen: „Das Saarland steht vor einem dreifachen Strukturwandel. Die Digitalisierung, der Klimawandel und die Mobilitätswende fordern das Land in einem bislang noch nie dagewesenen Ausmaß. Das ist alleine nicht zu stemmen. Es braucht deshalb Hilfe vom Bund und von der EU. Das gilt vor allem für die Konversion der Stahlindustrie auf klimaneutrale Produktionsverfahren. Das Land muss aber auch mit eigenen mutigen Schritten spürbare Verbesserungen bei der Standortattraktivität einleiten. Unternehmerische Investitionen müssen sich hierzulande wenigstens so gut rentieren wie in anderen Regionen. Gibt es auf diesem Feld keine Fortschritte, wird das Saarland seinen Wachstumsrückstand gegenüber anderen Bundesländern nicht wettmachen können.“

Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland: „Die Transformation wird die Arbeitswelt grundlegend verändern. Arbeitsplätze werden zum Teil abgebaut, neue Arbeitsplätze mit anderen, teils neuen Qualifikationsanforderungen entstehen. Lebensbegleitendes Lernen und Weiterbildung werden eine besondere Bedeutung als Schlüssel zum Erhalt der Beschäftigung im Strukturwandel erhalten. Wir sehen die zentralen Erfolgsfaktoren in der umfassenden Erstausbildung und Weiterbildung, vor allem aber in der gut koordinierten, gemeinsamen und zeitnahen Nutzung aller Elemente und Instrumente. Dabei sollen –wo Bedarfe sich ergeben werden- auch neue Plattformen angeboten werden.“

Thomas Otto, Quelle: www.arbeitskammer.de

Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer: „Vom Strukturwandel sind Betriebe und Beschäftigte gleichermaßen betroffen. Dabei ist im Saarland weitgehend gesellschaftlicher Konsens: Das Saarland ist und bleibt auf seine gewerkschaftlich gut organisierte und stark tarifgebundene und damit in der Regel gut entlohnte Industrie angewiesen. Aus Beschäftigtensicht haben wir uns für die Einrichtung eines Industriefonds ausgesprochen, der Unternehmen in Schieflage Unterstützung bei der Zukunftssicherung anbieten soll. Der vereinbarte Stabilisierungs- und Beteiligungsfonds muss nun einen Beitrag dazu leisten, dass Transformation sozialverträglich, ökologisch und demokratisch erfolgt.

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