Das gemeinsame Forschungsprojekt zwischen der Universität des Saarlandes und der Universität Luxemburg wird für die Dauer eines Jahres mit einer Zuwendung bis zur Höhe von 37.700 Euro durch die Staatskanzlei gefördert. 

Das Vorhaben stellt eine Hochschulkooperation in der Großregion dar und beschäftigt sich mit dem Sprachgebrauch von Schulbüchern. In einer Praxisphase analysierten Studierende sowie Dozierende zunächst die Konstruktionen verschiedener Schulbücher. Die Analyse zeigte auf, dass Schulbücher Begriffe oft mehrdeutig verwenden, ohne deren unterschiedliche Bedeutungen zu thematisieren. Ein weiteres Problem entsteht im Bereich der Mehrsprachigkeit. Durch das Vokabular verschiedener Sprachen werden Begriffe in Schulbüchern teilweise unterschiedlich übersetzt. Weiterhin stellte sich heraus, dass Lehrkräfte und Schüler zwar dieselben Begriffe verwenden, oft aber nicht dasselbe darunter verstehen.

Im Sachunterricht der Grundschule gestaltet sich die Situation besonders komplex. Dies liegt daran, dass die angehenden Lehrkräfte keine ausgedehnte fachlich-inhaltliche Ausbildung für den Sachunterricht absolvieren und sich daher eng an den Schulbüchern orientieren. Daher rückt eine Schulbuchanalyse besonders im Bereich der MINT-Fächer sowie ein kritisch-reflektierender Blick auf Aufgabenstellungen und deren sprachliche Gestaltung in den Fokus des geförderten Projektes. Als erforderliche Konsequenz sollen im Rahmen des Vorhabens Konzepte für die Lehrer- und Lehrerinnenausbildung und für den konkreten Unterricht erarbeitet werden, die den Lehrkräften zusätzliche sprachliche Kompetenzen und ein höheres Bewusstsein und Wissen über den Umgang mit Sprache vermitteln.

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