Die Höfetour Ost der VHS Nebenstelle Hassel, geführt von Natur- und Landschaftsführer Alois Ohsiek, beinhaltete diesmal die Wanderung vom Hassler Fröschenpfuhl zum Geistkircherhof mit Besichtigung des Hofes durch den Besitzer Herbert Beck, den Gang zur Geistkircher Kapelle sowie die Führung über das moderne neue Reitsportzentrum Triebscheider Hof durch Besitzer Gerd Kolb.
Wer nach Biosphärenatmosphäre sucht, liegt auf dem zertifizierten Hof von Herbert Beck goldrichtig. Naturnahe Bewirtschaftung, weit und breit grüne Wiesen, herrliche Landschaft, Direktvermarktung der Produkte in der Region, hohe Qualitätsstandards, hofeigene Schlachterei, artgerechte Haltung von Rindern und Schweinen, Verzicht auf Wachstumsförderer. „Der Anbau von Getreide bzw. Kartoffeln lohnt sich inzwischen nicht mehr“, so Herbert Beck, „dagegen sprechen die EU-Richtlinien“. Im eigenen Hofladen werden frische Produkte aus eigener Erzeugung und zugekaufte Produkte von Partnern mit der gleichen Philosophie angeboten. Die Auswahl ist reichhaltig.
Auf dem idyllisch gelegenen Triebscheider Hof, der 2011 von Gerd Kolb übernommen wurde, staunten die Teilnehmer der Höfewanderung über die Entwicklung des Hofes. Neben den alten sanierten Stallungen sind sehr viele in Eigenleistung neu errichtet worden, sehr komfortabel, viel Platz in den Boxen, mit sanitären Anlagen wie Duschbecken und Abspritzplätzen für Pferde, direkt in der Halle, geplant nach modernsten Erkenntnissen für artgerechte Tierhaltung. Es wurde an nichts gespart. Alle Hallen, eingepasst in die Naturlandschaft, sind lichtdurchflutet und gut durchlüftet, die Pferde stehen auf Bitumenmasse und Stroh.
Gefüttert werden die zutraulichen Tiere mit Karotten, Grünfutter und Heu von den Wiesen. „Beeindruckend, sehr sauber, hervorragend, ordentlich“ war der Kommentar der Wanderer. Daneben gibt es einen Dressurplatz mit eigener Beregnung; gebaut werden soll dort noch eine Longierhalle. Die neu eingezäunten Koppeln im Grünen sind mit Selbsttränken versorgt. Dies war nur möglich, weil Kolb, der alles mit seiner Tochter in Eigenregie geplant und selbst mit angepackt hat, alle Strom-, von Wasser- und Abwasserleitungen neu in den Boden verlegt hat, um eine höhere Sicherheit zu gewährleisten. Nur für die Dachkonstruktion der 24 x 60 Meter großen Reithalle, eine der modernsten im Saarland, mit Schiedsrichterkabine und Schulungsräumen hat sich Kolb professionelle Hilfe geholt. Dressur- und Springreiten ist dort möglich. Sie ist groß genug, einen Parcour dort aufzubauen.
Angeboten werden auf dem Triebscheider Hof nicht nur Freizeitreiten, sondern auch Reiterferien, therapeutisches Reiten, Vollpension für Pferde, Schulungen, Reitunterricht, Ausbildung junger Pferde, Lehrgänge und vieles mehr. Dabei geht Qualität vor Quantität, eine bestmögliche Entwicklung der Pferde wird angestrebt. Auch einen Biergarten im Freien findet man in der Wohlfühloase, wozu auch der sehr gepflegte, naturnahe Park beiträgt, der noch alte Mammutbäume beherbergt. „Wenn das Herrenhaus saniert ist“, so Kolb, „können wir dort auch Gastronomie anbieten.“ „Ohne die Höfewanderung heute hätte man nie erfahren, was unsere Biosphärenlandschaft alles zu bieten hat, selbst an Wanderer ist gedacht, überall bieten Bänke Ruhemöglichkeiten“, so die Teilnehmer abschließend.