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„Wenn rund 2000 engagierte Menschen mitten in unserer Stadt mit Blick auf ihre berufliche Zukunft ihre Ängste und Sorgen bei einer Zusammenkunft zum Ausdruck bringen, dann ist dies naturgemäß ein Thema, an dem auch der Verwaltungschef nicht vorbeikommt und das man sehr ernst nehmen muss.“ Mit diesen Worten reagiert Homburgs Bürgermeister Michael Forster am Mittwoch auf die Betriebsversammlung, die am Vortag – wie an weiteren Standorten in Deutschland – bei Bosch stattgefunden hat und über deren Verlauf und Ergebnisse der Bürgermeister sich unmittelbar hat unterrichten lassen.

Bei der Versammlung der Bosch-Mitarbeiter hatte der Betriebsrat im Gegensatz zur Standortleitung grundsätzlich ein düsteres Bild für den Standort Homburg gezeichnet und dessen Überleben auf lange Sicht mit einem großen Fragezeichen versehen.

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Forster, der seit Jahren traditionell im ständigen Austausch mit den Bosch-Verantwortlichen, aber auch den Chefs und Betriebsräten der anderen Homburger Firmen ist, will sich diesem Schreckensszenario aktuell nicht anschließen. Er sagt aber: „Der Transformationsprozess ist vor allem im Mobilitätsbereich in vollem Gange, das wissen die Verantwortlichen der hier tätigen Unternehmen und auch wir nicht erst seit gestern. Deshalb ist es in dieser für uns alle herausfordernden Situation nun umso wichtiger, andere Wege zu gehen und Ideen zu entwickeln, wie die neuesten Anforderungen, die sich zum Teil aus politisch veränderten Grundsatzentscheidungen ergeben, bewältigt werden können. Es braucht kluge Antworten auf die drängenden Fragen.“

Unabdingbares Ziel müsse es nach den Worten Forsters sein, „Unternehmen in dieser schwierigen Phase zu stärken und gleichzeitig Arbeitsplätze in unserer Stadt zu sichern“. Das treffe natürlich auf die rund 3800 Bosch-Beschäftigten, die am Standort Homburg durch das von der EU beschlossene Aus des Verbrennermotors in besonderem Maße betroffen seien, zu – gelte aber auch für jede andere Firma und jedes andere Unternehmen innerhalb der Homburger Stadtmauern.

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Hier herrsche kein Stillstand, was neue Arbeitsplätze angeht, unterstreicht Forster, nennt dafür die aktuellen Beispiele Pyrum Innovations AG sowie MiP Pharma, die sich in Homburg neu ansiedeln bzw. am Standort in Produktion und Beschäftigtenzahl deutlich investieren und damit nachhaltig expandieren werden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Weg erfolgreich weitergehen können“, sagt der Bürgermeister.

Er verspricht, mit Blick auf Bosch: „Ich werde auch hier mit den Verantwortlichen vertrauensvoll in Verbindung bleiben. Die Stadt Homburg wird unterstützen, wo immer es nötig ist und wann immer sie gefragt wird!“ Dass dies gerade bei Automobilzulieferern, bei denen strategische Entscheidungen bedauerlicherweise inzwischen eine deutlich geringere Halbwertszeit hätten, eine besondere Herausforderung darstelle, verneint Forster nicht. Das Beispiel Bosch zeige, „wie wichtig es ist, im laufenden Transformationsprozess grundsätzlich gerüstet zu sein, um auf aktuelle Parameter zu reagieren“.

Dass Bosch im konkreten Fall vor diesem Hintergrund beispielsweise seit 2020 und noch bis 2025 rund 100 Millionen Euro investiert, um Projekte im Bereich der E-Mobilität und der Wasserstoff-Technologie realisieren zu können, ist nach den Worten Forsters aber „ein Beleg dafür, dass es augenscheinlich Konsens ist und dass es aktuell auch das klare Ziel ist, dass Homburg ein erfolgreicher und zukunftsfähiger Standort im Automobilzulieferer-Sektor bleibt“.

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