Diese Erkenntnisse können mit weiteren KI-Funktionen verknüpft werden, wie mit automatischer Bestellung von Ersatzteilen. Auf diese Weise wird die Instandhaltung großer und auch schwer erreichbarer Anlagen planbar. Auch gibt das System seine Informationen in verständlicher Form an menschliche Instandhalter weiter. Damit sie die Zahlen richtig deuten, erforschte das Team auch, die Ergebnisse automatisch für sie zu übersetzen. „Das System bricht die Information herunter auf das, was sie wissen müssen und gibt dies leicht verständlich nach außen weiter“, erklärt Tizian Schneider. 

Jetzt will Schützes Team die neue Technik vor allem auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen bekannt machen: Im Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Saarbrücken, das am Zema angesiedelt ist, und vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, bieten die Forscherinnen und Forscher Schulungen an. Derzeit entwickeln sie ein KI-basiertes Assistenzsystem speziell für kleine und mittlere Unternehmen. „Gerade der Mittelstand und auch kleinere Firmen können das System nutzen, um sich durch Digitalisierung wettbewerbsfähig zu machen“, erklärt Andreas Schütze.

Mit ihrer Forschung ist Schützes Arbeitsgruppe beteiligt an gleich zwei neu gestarteten Forschungsprojekten („KI-Predict“ und „KI-MUSIK4.0“), die das Bundesforschungsministerium (BMBF) im Rahmen von „Mikroelektronik für Industrie 4.0 (ElektroniK I4)“ fördert: 1,25 Millionen Euro fließen dafür allein an Schützes Lehrstuhl an der Universität des Saarlandes, um das System weiterzuentwickeln. 

In beiden Verbundprojekten arbeiten insgesamt 20 Beteiligte aus Wissenschaft und Industrie zusammen, darunter HYDAC, Festo und Schaeffler. Insgesamt fördert das BMBF im Rahmen der Ausschreibung ElektroniK I4 bundesweit neun Verbundforschungsprojekte, die mit ihrer Elektronikforschung signifikant zur Umsetzung des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 beitragen.

Das KI-System zur smarten Wartung von Maschinen hatte die Arbeitsgruppe von Professor Andreas Schütze im Rahmen des ebenfalls vom BMBF geförderten Verbundprojektes „Modulare Sensorsysteme für Echtzeit-Prozesssteuerung und smarte Zustandsbewertung“ (MoSeS-Pro) sowie in den Projekten „MessMo – Messtechnisch gestützte Montage“ (gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, EFRE) und „EaSy-ML“ (gefördert im Rahmen von EFRE durch das „ZTS Zentrale Technologieprogramm Saar“) entwickelt. 

Am Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (Zema) in Saarbrücken arbeiten Universität des Saarlandes, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und Industriepartner zusammen. Das Zema versteht sich als industrienaher Entwicklungspartner mit dem Ziel der Industrialisierung und des Technologietransfers von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen. 

Mehr Informationen: www.zema.de

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