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Grußworte sprachen anschließend Landtagspräsident Stephan Toscani, Landrat Dr. Theophil Gallo, Finanzstaatssekretär Prof. Ulli Meyer und Pfarrer i. R. Anton Franziskus, Vertreter des Bundes Neudeutschland. Sie alle stellten den Einsatz für Freiheit, Frieden und Demokratie in den Mittelpunkt ihrer Ansprachen und verneigten sich sprichwörtlich vor dem Verantwortungsgefühl, der Tapferkeit und der Achtung, die Willi Graf mit voller Überzeugung und in tiefem Glauben seinen Mitmenschen entgegenbrachte. 

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„Wir konsumieren heutzutage Frieden. Dennoch wird er immer wieder und allzu oft in Frage gestellt. ‚Jeder Einzelne trägt die ganze Verantwortung‘ – Wir alle sind aufgefordert aus der Vergangenheit zu lernen und in der Gegenwart wie in der Zukunft für ein gerechtes Handeln und friedvolles Miteinander vor allem in einem vereinten Europa einzustehen“, sagte Landrat Dr. Theophil Gallo. Und Pfarrer i. R. Anton Franziskus sprach mit einem Satz sicher vielen Anwesenden aus dem Herzen: „Der Name, der Ihre Schule trägt, soll ein ganzes Leben lang Impuls sein.“

Impulse allein werden Dr. Johannes Modesto im Rahmen seiner Aufgabenstellung indes nicht ausreichen. In den vergangenen Monaten hat er sich intensiv mit Grafs Leben und dessen Ruf unter den Gläubigen auseinandergesetzt. Denn das Erzbistum München und Freising, respektive Kardinal Reinhard Marx, ernannte ihn zu Beginn dieses Jahres zum Postulator, der wiederum zu prüfen hat, ob für Willi Graf die Möglichkeit einer Seligsprechung besteht. 

„Dort, wo ein mutmaßlicher Märtyrer gestorben ist, ist auch die Diözese für die Seligsprechung verantwortlich“, informierte Dr. Johannes Modesto in seiner Festrede und erklärte die Voraussetzungen und einzelnen Schritte eines Seligsprechungsprozesses. „Es ist ein aufwändiges, nicht alltägliches Verfahren, bei dem die religiöse Dimension im Vordergrund steht. Im Falle von Willi Graf muss nachgewiesen werden, dass er wegen seiner religiösen Überzeugungen gewaltsam getötet wurde“, so der Postulator. Er sieht die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses Willi Grafs als aussichtsreich an.  

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