V.l.n.r.: Dr. Marc von der Linden (MusterFabrik Berlin), Dr. Bertram Nickolay (Fraunhofer Institut IKB), Landrat Dr. Theophil Gallo, Ministerin Christine Streichert-Clivot, Dr. Georg Breitner (Landesdenkmalamt), Ulrich Commerçon, Vorsitzender der SPD-Fraktion Saar, Michael Clivot, designierter Bürgermeister der Gemeinde Gersheim, Michael Ecker, Grabungsleiter und Stefan Munz, Geschäftsführer des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim. Quelle: Facebook
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Was tun mit Tausenden von Bruchstücken wertvoller antiker Wandmalereien? Einfach nur dauerhaft lagern? Oder mühsam von Hand zusammensetzten, in der Hoffnung, dass so das ursprüngliche Erscheinungsbild der antiken Dekoration wieder hergestellt werden kann? 

Das Landesdenkmalamt, der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und die Firma MusterFabrik Berlin GmbH gehen mit dem Projekt „DigiGlue“ nun einen neuen Weg, um die antiken Wandmalereien des gallo-römischen Herrenhauses im Kulturpark wiederherzustellen und der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Die Bruchstücke der Wandmalereien wurden, wahrscheinlich bei einer Renovierung des Herrenhauses, von den damaligen Besitzern auf die hauseigene Bauschuttdeponie gebracht. 

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Dort werden sie nun eingescannt und mittels „DigiGlue“ digital wieder in ihre ursprüngliche Erscheinungsform zusammengesetzt werden. „DigiGlue“ baut auf einer Technologie auf, die bereits bei flächigen Objekten, etwa den geschredderten und unkenntlich gemachten Stasi-Unterlagen, erfolgreich zum Einsatz kam. Für die Anwendung auf dreidimensionale Objekte sehen die Kooperationspartner viele Anwendungsmöglichkeiten. Die Bruchstücke der Wandmalerei bilden das Pilotprojekt, mit dem auch die Technik weiterentwickelt werden soll.

„An dem Projekt begeistert mich besonders, dass hier unser antikes kulturelles Erbe und modernste digitale Technologie zusammenkommen und etwas sehr spannendes Neues entsteht. Die Restauration der antiken Wandmalereien in Reinheim zeigt, dass die Digitalisierung auch im kulturellen Bereich ganz neue und vielversprechende Möglichkeiten eröffnet. Damit schaffen wir nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Besucherinnen und Besucher  des Europäischen Kulturparks einen echten Mehrwert“, so Kultusministerin Christine Streichert-Clivot.

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Landrat Dr. Theophil Gallo: „Es ist ein Privileg, an diesem Projekt beteiligt sein zu dürfen. Das rückt unseren grenzüberschreitenden Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim in den Blick der Wissenschaftler weltweit. Darauf können wir im Saarpfalz-Kreis stolz sein.“

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