Saarland – Mobil – Digital, oder kurz: SaarMoDi. So lautet der Name eines Projektantrags, den das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr im Rahmen des Förderaufrufs „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ des Bundesverkehrsministeriums eingereicht hat. Ziel ist es, den ÖPNV im Saarland besser zu vernetzen und damit kurzfristig, aber auch auf lange Sicht mehr Menschen für die Nutzung von Bus und Bahn zu gewinnen.

Daher sind im Projektantrag neben Investitionen in die Servicequalität insbesondere auch digitale Ansätze mit angedacht. Durch neue Vertriebs- und Tarifangebote sollen weitere Zielgruppen erreicht werden, etwa in dem man den Zugang zu Bus und Bahn erleichtert. Knapp 30 Mio. Euro umfasst der Gesamtantrag, bis zu 80 Prozent davon könnte das Saarland vom Bund für die Umsetzung seiner Modellvorhaben bekommen. Wirtschafts- und Verkehrsministerin Anke Rehlinger sieht gute Chancen für das Saarland auf einen Zuschlag vom Bund: „Mit dem Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV (VEP ÖPNV) liegt uns ein zielgenauer Fahrplan in Richtung Mobilität der Zukunft vor. Das, was machbar ist, das wollen wir umsetzen – und machbar ist einiges, mit entsprechender finanzieller Ausstattung. Wir schöpfen dabei alle Möglichkeiten aus.“

Voraussetzung für die Förderung durch den Bund ist ein Gesamtkonzept nachhaltiger Mobilität, in welches die Einzelmaßnahmen integriert werden – der VEP ÖPNV ist daher einer der verkehrsträgerübergreifenden Handlungsrahmen für SaarMoDi. Das Projekt könnte damit ein wesentlicher finanzieller Baustein zur Realisierung einzelner Oberziele aus dem Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV sein. Am Projekt sind alle im saarländischen Nahverkehr tätigen Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger beteiligt – für Rehlinger eine wertvolle Ausgangslage, um nicht nur die Maßnahmen erfolgreich umzusetzen, sondern auch eine flächendeckende Stärkung des Umweltverbundes im Saarland zu erreichen.

Elke Schmidt, Geschäftsführerin der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH (SNS): „Die Zeichen im saarländischen ÖPNV stehen auf Erneuerung. Mit dem Modellprojekt haben wir die Möglichkeit, auf diesem eingeschlagenen Weg nochmal deutlich schneller voranzukommen, insbesondere bei der Nutzung der Innovationspotenziale der Digitalisierung. Aufgrund der hohen Förderquote des Bundes und des Kofinanzierungsanteils des Saarlands könnten alle im saarVV tätigen Verkehrsunternehmen die geplanten Projekte zur Stärkung des ÖPNV umsetzen.“

Neben Verbesserungen bei Vernetzung, Tarifen und Vertrieb sollen auch neue Verkehrsangebote geschaffen werden. Achim Jesel, Leiter der Geschäftsstelle Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS): „Mit Verbesserungen bei den vorhandenen RegioBus-Linien und der Einführung von ExpressBussen sowie einem On-Demand-Verkehr in der Landeshauptstadt schaffen wir auf längeren Distanzen Verbindungen, die bei der Reisezeit mit dem Pkw konkurrieren können, und gehen bei der Feinerschließung neue Wege.“

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