Die Stromwirtschaft hat bereits im vergangenen Jahr erhebliche Einbußen erlitten. 2018 verringerte sich mit 2,15 Mio. Megawattstunden (MWh) die Bruttostromerzeugung der saarländischen Kraftwerke (für die öffentliche Versorgung) um die Hälfte gegenüber 2017. Von Januar bis September 2019 wurden 1,3 Mio. MWh erzeugt, was nochmals einen Rückgang um 11,9 Prozent bedeutet. Die Stromproduktion aus (importierter) Steinkohle sowie Erdgas und Grubengas zusammen liegt nahezu identisch bei jeweils rund 547 000 MWh. Während sich die Erzeugung aus Steinkohle um knapp 30 Prozent verringerte, konnten die Gase um 11,5 Prozent zulegen. Zusätzlich wurden nach vorläufigen Berechnungen rd. 600 000 MWh aus Windkraft ins Stromnetz eingespeist.

Die privaten Haushalte zeigen sich in einer konsumfreudigen Stimmung. Beim Einzelhandel (ohne Kfz) sorgten sie in den ersten drei Quartalen 2019 für eine Umsatzverbesserung um 3 Prozent. Der Handel mit Kraftfahrzeugen konnte um 5,3 Prozent zulegen. Im Gastgewerbe gingen die Umsätze im Vorjahresvergleich jedoch um 4,1 Prozent zurück. Dagegen erfreut sich die saarländische Tourismusbranche einer weiteren Zunahme bei den Gästeankünften (+ 4,6 %) und Übernachtungen (+ 1,4 %), sodass auch dieses Jahr mit deutlich über einer Million Gästen und über drei Millionen Übernachtungen zu rechnen ist.

Der Außenhandel der Saarwirtschaft ist im bisherigen Jahresverlauf lediglich auf der Einfuhrseite gewachsen. Dabei stiegen die Importe bis zum September um 6,9 Prozent auf 11,6 Mrd. Euro, während die Exporte um 3,2 Prozent auf 11,7 Mrd. Euro zurückgingen. Ursächlich dafür dürfte, wie eingangs geschildert, zu einem großen Teil die unbefriedigende Lage in der Auto- und Stahlindustrie sowie beim Maschinenbau sein, die besonders stark exportorientiert sind.

Die meisten Einfuhren bezieht das Saarland weiterhin aus Spanien (2,3 Mrd. Euro) und Frankreich (1,8 Mrd. Euro). Weit abgeschlagen folgen Italien mit 760 Mio. Euro und dann erst das Vereinigte Königreich (Großbritannien) mit 546 Mio. Euro. Beim Export beklagt die Saarwirtschaft starke Rückgänge der Lieferungen ins Vereinigte Königreich (- 16,8 % auf 1,3 Mrd. Euro) wie auch nach Frankreich (- 2 % auf 1,7 Mrd. Euro).

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