Bei zehn der untersuchten Proben wurde zudem die Produktbezeichnung bzw. die Aufmachung als irreführend eingestuft. Bei diesen Bechern und Schüsseln ist für den Verbraucher nicht oder nur schwer erkennbar, dass es sich um Produkte handelt, die zu einem erheblichen Anteil aus Kunststoff (Melamin-Formaldehyd-Harz) bestehen und es sich eben nicht um reine Naturprodukte aus Bambus handelt. Jost: „Hier wird Käufern ein Produkt aus Bambus versprochen, was sie bekommen, ist ein Kunststoffprodukt mit Bambusanteilen, das ist Verbrauchertäuschung. Wir werden das Bambus-Melamin-Geschirr im Handel auch weiterhin im Blick behalten.“

„Verbraucher erwarten zu Recht sichere und nachhaltige Materialien“, bekräftigt Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale. Sie rät generell, nur Produkte zu kaufen, bei denen der Hersteller die Art der verwendeten Materialien angibt. Es gibt gute Alternativen zu Bambusgeschirr. Für den Kontakt mit Lebensmitteln und heißen Getränken empfiehlt Theresia Weimar-Ehl Edelstahl, Glas und Porzellan. „Thermobecher haben außerdem den Vorteil, dass sie das Getränk auch warm halten.“

Kunststoff ist nicht generell schlecht für die Umwelt oder die Gesundheit, vorausgesetzt er wird lange genutzt und gibt keine Schadstoffe an das Lebensmittel ab. Es spricht nichts gegen Polypropylen (PP) als Mehrweg-Becher. Für Gegenstände wie Rührschüsseln, die nicht erhitzt werden, eignet sich auch Polyethylen (PE). Man sollte immer auf die Angaben zur sicheren Verwendung achten, beispielsweise zur Hitzebeständigkeit.

 

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