Um bereits einen ersten Einblick in die Tätigkeiten der Pflegeberufe zu bekommen, müssen die künftigen Auszubildenden vor Ausbildungsbeginn ein vierwöchiges Praktikum in einer Pflegeeinrichtung, einem ambulanten Pflegedienst oder einem Krankenhaus absolvieren. Anstelle des Praktikums können aber auch andere Tätigkeiten angerechnet werden, so beispielsweise ein Freiwilliges Soziales Jahr, die Pflege von Angehörigen zu Hause oder Zeiten für die Erziehung von Kindern. Wer über den Mittleren Bildungsabschluss verfügt kann sogar ganz ohne Vorpraktikum in die neue Ausbildung starten.

Auch die Möglichkeit sich weiterzubilden und eine Ausbildung zur Fachkraft zu machen, wird durch die Ausbildung als Pflegeassistent erleichtert. Mit der neuen Assistenzausbildung kann man nicht nur einen generalistischen Berufsabschluss erreichen, sondern man kann auch direkt in das zweite Jahr der Pflegefachkraftausbildung einsteigen. Das ist eine große Chance für junge Menschen, die sich im Bereich der Pflege weiterentwickeln wollen.

Hinter der neuen Ausbildung steht aufgrund der bundesrechtlichen Vorgaben ein komplexes Finanzierungssystem, das zwei wesentliche Ziele verfolgt: Es wird nach wie vor kein Schulgeld von den Auszubildenden im Saarland erhoben und zugleich wird die Bereitschaft in den Einrichtungen auszubilden gesteigert. Sind Auszubildende bei einem Krankenhaus beschäftigt, werden die Kosten über das Krankenhausfinanzierungsgesetz von den Krankenkassen getragen.

Ist hingegen eine Pflegeeinrichtung oder ein ambulanter Pflegedienst Träger der praktischen Ausbildung, verteilen sich die Kosten der Ausbildungsvergütung durch die Einführung einer Umlage auf alle Einrichtungen. Dadurch werden Wettbewerbsnachteile für ausbildende Einrichtungen ausgeglichen und zugleich ein Anreiz gesetzt, (mehr) Ausbildungsplätze bereitzustellen. Das Saarland wird gemeinsam mit den Pflegekassen für 200 Ausbildungsplätze ein Volumen von 2,12 Millionen Euro in 2021 sowie von 3,2 Millionen Euro in 2022 zur Verfügung stellen. Gleich mehrere Träger haben Interesse geäußert eine Pflegeassistenzausbildung ab dem 1. Oktober 2020 anzubieten.

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