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Der Markt für exotische Tiere wächst. Immer mehr Menschen finden Gefallen an Schlangen, Echsen, Vogelspinnen und Skorpionen. Manch ein begeisterter Fan von exotischen Tieren ist jedoch mit der artgerechten Haltung eines Tieres überfordert. Immer wieder werden ausgesetzte oder entlaufene Tiere zum Problem für Rettungskräfte und Veterinärämter.

Mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz plant der Neunkircher Zoo eine Auffangstation für exotische Tiere. Kombiniert wird die Auffangstation für Exoten mit einer Quarantänestation für  Zootiere. Für das mit insgesamt rund  820.000 Euro veranschlagte Projekt hat Umweltminister Reinhold Jost nun eine Zuwendung von 500.000 Euro an den  Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch und den Bürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen Jörg Aumann in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Neunkircher Zoologischer Garten GmbH übergeben.
„Mit der Einrichtung einer Auffangstation für exotische Tiere setzen wir eine seit langen bestehende Forderung von Tierheimen, Auffangstationen und Veterinär- und Artenschutzbehörden in die Tat um“, betont Jost. „Die Auffangstation wird zugleich für die Veterinärämter zu einer Anlaufstelle für aus tierschutz- oder artenschutzrechtlichen Gründen beschlagnahmte Exoten. Im Neunkircher Zoo ist die Fachkompetenz durch ausgebildete Tierpfleger und eine Zootierärztin vorhanden, um die Tiere artgerecht zu versorgen. Wir setzen damit einen weiteren Meilenstein für den Tierschutz im Saarland um.“
Die finanziellen Zuwendungen aus dem Umweltministerium stammen aus einem Sonderinvestitionsprogramm, welches Umweltminister Jost für den Tierschutz ins Leben gerufen hat. Mit der Einrichtung beider Stationen im Neunkircher Zoo entsteht ein Synergieeffekt, der für die Landesregierung, den Neunkircher Zoo und für die im Tierschutz und Artenschutz tätigen Behörden von Nutzen ist. Da die Haltung exotischer Tiere stark zugenommen hat gibt es immer mehr Fälle, in denen die Wegnahme der Tiere aus artenschutz- oder tierschutzrechtlichen Gründen erforderlich ist. Mit der Einrichtung der Stationen wird eine professionelle Betreuung der Tiere gewährleistet. Einzelheiten über die Haltung und Betreuung der exotischen Tiere regelt ein Kooperationsvertrag.
Zoodirektor Fritsch ergänzt: „Es freut mich sehr, dass der Neunkircher Zoo mit einer so wichtigen Aufgabe durch das Land betraut wird und damit auch die hier angesiedelte hohe Fachkompetenz anerkannt wird. Dieser Wertschätzung möchten wir auch zukünftig in besonderem Maße nachkommen.“
Die Auffang– und Quarantänestation wird eine Gesamtfläche von etwa 1700 qm einnehmen. In der Exotenauffangstation wird ein Bereich für Kleinsäuger und Vögel, ein Terrarienraum, eine Futterküche sowie ein Außenbereich eingerichtet. In der Quarantänestation sind Unterbringungsmöglichkeiten für diverse Tierarten,  eine Tierarztpraxis, sowie ein Futter- und Heulager vorgesehen. Die Stationen sollen im Verlauf des Jahres 2017 fertig gestellt werden.
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