Die Freien Demokraten im Saarland kritisieren die neusten Enthüllungen zur Affäre um den Landessportverband (LSVS). So war bekannt geworden, dass sich der Chefermittler der Staatsanwaltschaft an Landesinnenminister Klaus Bouillon gewandt hat, um Zahlungen an den LSVS sowie Bouillons Feier zu dessen 70. Geburtstag, die in der Landessportschule stattfand, aufzuklären.

„Es scheint, als ob es im LSVS grundlegende strukturelle Probleme gibt, die über den Fall Meiser weit hinausgehen.“, so Tobias Raab, stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Saar. Zu den nun zu klärenden Fragen gehöre auch, ob an Bouillons Veranstaltung auch die Ministerpräsidentin teilgenommen habe und wie viele solcher Privatveranstaltungen es in der jüngeren Vergangenheit gegeben habe. „Der Eindruck der Selbstbedienung beim LSVS wird in jedem Fall immer akuter.“, so Raab.

Vor diesem Hintergrund sei es auch nicht nachvollziehbar, warum die Opposition im saarländischen Landtag derart zurückhaltend agiere. „Wenn die Opposition bei einer solchen Entwicklung immer noch nicht aktiv wird, dann grenzt dies an Arbeitsverweigerung und eine Missachtung der Wähler, die die Oppositionsfraktionen mit der Kontrolle der Regierung beauftragt haben!“, so Raab weiter. Insbesondere müssten nun die Verflechtungen zwischen Politik und Sport im Saarland aufgedeckt werden.

Hierbei sehen die Freien Demokraten auch die SPD in der Pflicht. „Die Sozialdemokraten haben eine Aufklärung angekündigt, hierbei dürfen Parteigrenzen keine Rolle spielen. Die Aufklärung der Vorwürfe ist dringender denn je erforderlich. Sollte die Aufklärung weiterhin allein der Staatsanwaltschaft überlassen bleiben und die im Landtag vertretenen Parteien sich weiter aus der Verantwortung stehlen droht dem Vertrauen der Saarländer in ihre Institutionen und deren Kontrollmechanismen massiver Schaden.“, warnt Raab abschließend.

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