Symbolbild

Den Tag der Saarländischen Verfassung feiert das Ministerium der Justiz dieses Jahr mit der Veranstaltung „Theater bei Gericht: Der Gerichtssaal ist eine Bühne!“. Dies teilte Justizstaatssekretär Roland Theis heute anlässlich der Landespressekonferenz mit.

An diesem Donnerstag führen das Ensemble und das Ensemble 4 des Saarländischen Staatstheaters daher eine Szene aus Arthur Millers Schauspiel „Hexenjagd“ auf – und zwar in Saal 38 des Landgerichts Saarbrücken, wo sonst Schwurgerichtsprozesse geführt werden. Das auf Ereignissen aus dem Jahr 1692 basierende Stück zeigt, wie Fanatismus in einem Klima der Unsicherheit gedeiht und eine Gesellschaft zerstört. Gerade in der heutigen Zeit, in der sich irrationale Ängste und Vorurteile in offenem Fremdenhass und Selbstjustiz entladen, soll das Stück daran erinnern, durch den Erhalt von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit die Grundprinzipien der Verfassung zu schützen.

Justizstaatssekretär Roland Theis: „Der lebendige, freie Austausch in beiden Räumen – Gerichtssaal und Schauspielhaus – zeigt sich als Gradmesser für demokratische Staaten. Wenn Behörden Theaterstücke absetzen, weil darin der Präsident ihres Staates erkannt wird, wenn Regierungen Gerichte entmachten, dann hört der aufmerksame Bürger die Gemäuer der Demokratie bröckeln.“

Eröffnet wird die Veranstaltung durch den Justizstaatssekretär mit einem Vergleich von Schauspiel und Gerichtsverhandlung. Im Anschluss daran wird Horst Busch, Chefdramaturg und Künstlerischer Leiter des Saarländischen Staatstheaters, in das Schauspiel einführen.

Der Tag der Saarländischen Verfassung wird jährlich am 17. Dezember gefeiert. Anlässlich des diesjährigen Verfassungstages soll die Justiz in all ihren gesellschaftlichen Funktionen wahrnehmbar gemacht werden – etwa im Rahmen einer Auseinandersetzung mit der Rolle der Justiz im Theater.

Das Theaterstück „Hexenjagd“ des US-amerikanischen Dramatikers Arthur Miller aus dem Jahr 1953 schildert eine historische Begebenheit aus den Anfangsjahren der US-amerikanischen Geschichte: In der Stadt Salem im heutigen Massachusetts kam es 1692 zu einer Jagd auf vermeintliche Hexen. Vorangetrieben durch den strengen Puritanismus in Neuengland setzte eine massenhafte Verfolgung Unschuldiger ein. Die Aufführung im Saal 38 des Landgerichts erfolgt sowohl durch professionelle Schauspieler als auch durch Laiendarsteller.

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