Das Saarland gehört zu jenen Bundesländern, in denen der Alterungsprozess und der Bevölkerungsrückgang bereits weiter fortgeschritten sind. Ministerpräsident Tobias Hans sagte dazu: „Die saarländische Bevölkerung nimmt seit 25 Jahren kontinuierlich ab. Dazu ist der Alterungsprozess eine zunehmende Herausforderung für unser Land, die Kommunen, Sozialsysteme und Kirchen. Die Ursache hierfür liegt in der geringen Geburtenrate und in negativen Wanderungstendenzen begründet. Diesen gilt es durch die Stärkung des ländlichen Raums entgegenzutreten, beispielsweise durch Maßnahmen für den Erhalt der Daseinsgrundversorgung, einen starken ÖPNV, schnelles Internet und durch ein attraktives kulturelles Angebot.“

In diesem Punkt herrscht Einigkeit zwischen der saarländischen Landesregierung und den evangelischen Kirchen, erklärte der rheinische Präses Rekowski: „Im ländlichen Raum darf nicht die Situation entstehen, dass sich die Menschen abgehängt fühlen. Es muss daher eine gemeinsame Aufgabe des Landes und der Kirchen sein, die gleichwertigen Lebensbedingungen für die Menschen in Stadt und Land zu sichern. Die evangelische Kirche sieht sich in der Verantwortung, seelsorgerisch und pastoral in der Fläche präsent zu bleiben.“

Es gelte, die Kreativität und Eigenverantwortung der Dorfgemeinden zu stärken, um von der versorgten zur lebendigen Gemeinde zu gelangen. „Initiativen wie die ‚Erprobungsräume‘ der pfälzischen Landeskirche oder die ‚Dorfraum-Entwickler‘ der Evangelischen Jugend der Pfalz setzen auf frische Ideen, Kirche zu leben und zu erleben. Wichtig dabei ist auch die enge Zusammenarbeit der Kirchen mit den Kommunen und Kulturträgern vor Ort, die wir künftig noch verstärken wollen“, so der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad.

Hintergrund: Im Saarland leben aktuell rund 172.997 evangelische Christinnen und Christen. Davon gehören etwa 135.797 zur Evangelischen Kirche im Rheinland und rund 37.200 zur Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche).

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