Symbolbild

Die saarländische Landesregierung und die evangelischen Kirchen im Saarland haben sich am Dienstag in der Staatskanzlei des Saarlandes in Saarbrücken zu ihrem traditionellen Meinungsaustausch getroffen. An dem Spitzengespräch nahmen der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, der Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, sowie die Mitglieder ihrer Kirchenleitungen teil. Im Mittelpunkt standen die Auseinandersetzung mit den derzeitigen populistischen Stimmungen sowie die Herausforderungen der demografischen Entwicklung im Saarland.

Mit Blick auf die Wahlergebnisse in Brandenburg und Sachsen und das Erstarken der AfD in diesen Bundesländern erklärte Ministerpräsident Tobias Hans: „Die demokratischen Parteien müssen die Menschen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Wir müssen mit den Menschen vor Ort weiter im Gespräch bleiben. Andererseits gilt es natürlich sich von jeder Art der Menschenfeindlichkeit, des Extremismus und Populismus, egal ob von links oder rechts, klar abzugrenzen.“

Es sei eine gemeinsame Aufgabe der Kirchen und der Landesregierung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzutreten und die Befindlichkeiten der Menschen ernst zu nehmen. „Abstiegsängste und Zukunftssorgen bestimmen das Lebensgefühl vieler Menschen. Als evangelische Kirche werden wir immer für einen ernsthaften Diskurs mit unterschiedlichen politischen Positionen offen sein, allerdings werden wir auf keinen Fall eine Bühne für Provokationen und Hass bieten“, sagte der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad.

Der rheinische Präses Rekowski ergänzte, dass die evangelische Kirche für Vielfalt, Verschiedenheit und Toleranz einstehe. „Dazu zählt auch das Einstehen für die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger und für die Meinungsfreiheit der Menschen. Es gilt stets ein offenes Ohr für ihre Anliegen zu haben, im Dialog zu bleiben, sich mit Respekt und Achtung gegenüberzutreten und so Ausgrenzung Andersdenkender zu verhindern.“

Weitere Themen des Gesprächs waren die demografische Entwicklung im Saarland und ihre Auswirkungen auf Land, Kommunen und Kirchen sowie der Erhalt der guten Bedingungen für einen gesetzlich abgesicherten Schutz der Sonn- und Feiertage, die im Saarland einen hohen Stellenwert haben.

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