Die Digitalisierung verändere Wirtschaft und Gesellschaft stark. „Über die damit verbundenen Chancen und Risiken sowie die gesellschaftlichen Konsequenzen müssen wir als Kirche intensiv nachdenken. Wir bringen unser christliches Menschenbild als Grundlage in die ethische Diskussion ein“, sagte Oberkirchenrat Gärtner. Deshalb seien Datenschutz und Datensouveränität der Bürgerinnen und Bürger für die Kirchen und die Landesregierung wichtig. Ebenso müssten Medienbildung und Medienkompetenz gefördert werden, damit Menschen verantwortlich in einer digitalen Gesellschaft leben könnten. Es gehe darum, den technischen Fortschritt  zu gestalten und Unternehmen zu stärken, die sich bewusst ethisch verhalten wollen.

Bildungsminister Ulrich Commerçon betonte, dass der kompetente Umgang mit den Medien essentiell sei und diese Kompetenzen Vorrang vor rein technischen Fertigkeiten haben sollten.  „Wir im Saarland wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen. Deshalb habe ich eine Digitalisierungsstrategie initiiert, die diese Entwicklung begleitet. Selbstverständlich birgt die Digitalisierung – wie jede Innovation – auch Risiken. Unsere Aufgabe ist es, diese zu identifizieren, Lösungen zu finden und den Prozess im Sinne einer besseren Lebensqualität für die unterschiedlichsten Zielgruppen zu begleiten,“ sagte Ministerpräsident Tobias Hans.

Im Hinblick auf die Arbeitswelt der Zukunft – Stichwort Arbeitswelt 4.0 – sehen die Kirchen ihre Aufgabe darin, die zu erwartenden Veränderungsprozesse konstruktiv zu begleiten. Der Mensch müsse im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen, waren sich Landesregierung und Kirchen einig. Arbeit müsse auch in Zukunft so gestaltet werden, dass sie für Arbeitnehmer nicht zu Überforderungen führe, forderten die Kirchenvertreter. „Veränderungsverlierer“ sollten besonders in den Blick genommen werden. Wichtig ist den Kirchen auch die Bildung. „Es wird nicht reichen, lediglich technisches Wissen, sprich Umgang mit Technik, zu vermitteln. Gerade Angebote im Bereich des sozialen Miteinanders werden in Zeiten, in denen Digitalisierung schon in Kindergärten und Schulen ungebrochene Faszination ausübt, nach unserer Einschätzung umso wichtiger“, betonte der pfälzische Oberkirchenrat Dieter Lutz.

Die Kirchen begrüßten die Pläne von Wirtschaftsministerin Rehlinger mit einem saarländischen Beschäftigungspakt der verhärteten Langzeitarbeitslosigkeit im Land zu begegnen. Die beharrliche Politik der Landesregierung, Perspektiven für Langzeitarbeitslose durch öffentliche Beschäftigung zu fördern, sei ausdrücklich zu loben und ein wichtiger Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Präses Rekowski.

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