Die evangelischen Kirchen im Saarland und die Landesregierung wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erhalten und weiter zu stärken. Vor dem Hintergrund der Ereignisse von Chemnitz und wachsender Fremdenfeindlichkeit werde man sich für ein solidarisches und demokratisches Miteinander stark machen, erklärten die Landesregierung und die Kirchenleitenden der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche der Pfalz in Saarbrücken. Grundlage des politischen Handelns müsse das christliche Menschenbild sein.

Der rheinische Präses Manfred Rekowski und Oberkirchenrat Michael Gärtner, in Vertretung des erkrankten pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad, sowie Mitglieder der Kirchenleitungen waren am Dienstag zu ihrem jährlichen Spitzengespräch mit der Landesregierung in der Saarbrücker Staatskanzlei zusammengetroffen.

„Unsere Gesellschaft ist verunsichert. Grund dafür sind drängende politische Fragen zur Wohnungsnot, Alters- und Kinderarmut, Pflegenotstand, aber auch ungeklärte Fragen in der Zuwanderungspolitik. Die Gemeinschaft der demokratischen Kräfte in unserem Land muss hier gemeinsam an einem Strang ziehen. Wir müssen humane Antworten darauf finden. So verhindern wir, dass fremdenfeindliche Kräfte die bestehende Verunsicherung für ihre Zwecke missbrauchen, sagte Ministerpräsident Tobias Hans.

Die Kirchenvertreterinnen und -vertreter zeigten sich erfreut, dass im Saarland in naher Zukunft das Amt eines Antisemitismusbeauftragten geschaffen werden soll. Damit werde ein Anliegen der Evangelischen Kirchen umgesetzt. Denn den Kampf gegen alte und neue Formen der Judenfeindschaft sähen die Kirchen als eine ihrer Kernaufgaben, unterstrich Präses Manfred Rekowski. Er dankte der Landesregierung für deren Engagement.

Weitere Themen des Gesprächs waren die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Arbeitswelt, die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und die Flüchtlingspolitik im Hinblick auf die Einrichtung eines Ankerzentrums in der Landesaufnahmestelle für Asylsuchende in Lebach.

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