HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Zur Ankündigung des Neunkircher Oberbürgermeisters Jürgen Fried, künftig Schulhöfe durch Videokameras überwachen zu lassen, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:
Klaus Kessler - Stellvertretender Fraktionsvorsitzender - Bild: gruene-fraktion-saar.de
Klaus Kessler – Stellvertretender Fraktionsvorsitzender – Bild: gruene-fraktion-saar.de
„Wir halten das Vorhaben von Oberbürgermeister Fried, Schülerinnen und Schüler mit Videokameras überwachen zu wollen, für einen Treppenwitz. Lässt er seiner Ankündigung Taten folgen, werden wohl künftig die Schulhöfe der Neunkircher Grundschulen, da die Stadt für eben diese Schulform zuständig ist, mit Kameras bestückt. Wir können hier keinerlei Verhältnismäßigkeit erkennen. Denn es stellt sich die Frage, inwieweit es an Grundschulen überhaupt zu dermaßen eklatanten Sicherheitsproblemen oder Konflikten kommen sollte, die eine solche Maßnahme rechtfertigen würden. Fried wirft damit nicht nur den Datenschutzgedanken über Bord. Er stellt auch junge Menschen, von denen viele noch nicht einmal das zehnte Lebensjahr vollendet haben, unter einen Generalverdacht.

Videokameras erhöhen weder die Sicherheit vor Ort, noch können sie auch nur ansatzweise eine sozialpädagogische Betreuung in den Schulen ersetzen. Statt Schulen zu Hochsicherheitstrakten heranzuzüchten, sollte die Stadt vielmehr in eine Aufstockung der Stellen für Schulsozialarbeiter investieren. Denn Konflikte lassen sich in erster Linie durch eine umfassende sozialpädagogische Betreuung der Schülerinnen und Schüler vermeiden.“

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