Symbolbild

Angesichts der Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2018, nach denen im Fach Mathematik ungefähr ein Drittel der saarländischen Schülerinnen und Schüler nicht den Mindeststandard erreichen, fordert die Linksfraktion im Saarländischen Landtag mehr Unterstützung und mehr individuelle Förderung.

Barbara Spaniol, DIE LINKE

„Diese Studie darf jetzt nicht so umgedeutet werden, dass die Gemeinschaftsschule schlecht geredet wird“, warnt die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol. „Die Gemeinschaftsschulen leisten beachtliches, schließlich haben mehr als 40 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten dort keine Abitur-Empfehlung, hätten auf dem Gymnasium also keine Chance bekommen. Und bekanntlich war das Saarland in Mathematik schon vor Einführung der Gemeinschaftsschule unterdurchschnittlich.

Aber dennoch müssen vor allem diese Schulen nun gestärkt werden, damit es wirklich eine Augenhöhe mit dem Gymnasium gibt. Die Gewerkschaft GEW weist zu Recht darauf hin, dass mit Start der Gemeinschaftsschule in den wichtigen Klassenstufen 5 und 6 der Mathematik- und der Deutschunterricht um jeweils zwei Jahreswochenstunden gekürzt worden ist. Und auch der besonders hohe Anteil fachfremder Mathematiklehrer an der Gemeinschaftsschule, der natürlich auch am Fachlehrermangel liegt, darf nicht einfach ausgeblendet werden. Ebenso wenig die Tatsache, dass rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule aus einem Elternhaus mit einem so schmalen Geldbeutel kommt, dass es vom Entgelt für die Schulbuchausleihe befreit werden muss und dass dort viele Kinder nicht oder nicht ausreichend Deutsch können oder sonderpädagogischen Förderbedarf haben.

Die Gemeinschaftsschule als wirklich inklusive Schulform steht vor besonders vielen Herausforderungen und deshalb müssen gerade hier die Rahmenbedingungen verbessert werden. Deshalb bräuchte es an der Gemeinschaftsschule kleinere Klassen, mehr individuelle Förderung und mehr Personal – sowohl Lehrkräfte als auch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Psychologinnen und Psychologen. Die vielbeschworenen multiprofessionellen Teams sollen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern bald Wirklichkeit werden.“

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein