Nach einem temporären Umsatzrückgang im ersten Quartal steigerte die Sparte Automotive Aftermarket ihren Umsatz im zweiten Quartal auf währungsbereinigter Basis kräftig um 12,3 Prozent und erzielte damit im ersten Halbjahr 2018 Umsatzerlöse in Höhe von 925 Millionen Euro (Vorjahr: 928 Millionen Euro). Währungsbereinigt nahm der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres damit um 3,6 Prozent zu. Das stärkste währungsbereinigte Umsatzwachstum zeigten auch hier die Regionen Greater China (mit 39,8 Prozent) und Asien/Pazifik (mit 15,9 Prozent) gefolgt von Europa (mit 5,4 Prozent). In der Region Americas war die Umsatzentwicklung auf bereinigter Basis (mit minus 8,9 Prozent) rückläufig, wofür einmalige Zusatzbedarfe eines Kunden aus dem Bereich Original Equipment Service (OES) in der Vorjahresperiode ursächlich waren. 

Insgesamt war das Wachstum der Sparte vor allem durch die Nachfrage im freien (unabhängigen) Markt, dem Independent Aftermarket (IAM), getrieben. Das EBIT vor Sondereffekten für die Sparte Automotive Aftermarket betrug im ersten Halbjahr 176 Millionen Euro (Vorjahr: 161 Millionen Euro), hierin ist ein positiver Einmaleffekt im zweiten Quartal aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag auf dieser Basis bei 19 Prozent (Vorjahr: 17,3 Prozent). Der Konzern geht für das Geschäftsjahr 2018 für die Sparte Automotive Aftermarket wie bisher von einem Umsatzwachstum vor Währungseinflüssen von 3 bis 4 Prozent und einer EBIT-Marge vor Sondereffekten in Höhe von 16,5 bis 17,5 Prozent aus.

Die Sparte Industrie steigerte ihre Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 auf rund 1,7 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 1,6 Milliarden Euro). Währungsbereinigt lag das Umsatzwachstum bei 10 Prozent, woran Industrial Distribution einen maßgeblichen Anteil hatte. Zudem trugen insbesondere die Sektorcluster Railway, Raw Materials, Offroad und Power Transmission deutlich zum Umsatzanstieg bei. Den mit Abstand größten Zuwachs erzielte die Region Greater China (mit 36,7 Prozent) vor Americas (mit 6,9 Prozent), Asien/Pazifik (mit 6,7 Prozent) und Europa (mit 5,9 Prozent). 

Die Sparte Industrie erzielte im ersten Halbjahr ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 195 Millionen Euro (Vorjahr: 136 Millionen Euro), was einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 11,6 Prozent entspricht (Vorjahr: 8,6 Prozent). Die Margenverbesserung ist auf positive Volumen- und Preiseffekte sowie auf Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen aus dem Programm CORE zurückzuführen. Auf Basis aktueller Einschätzungen erhöht die Schaeffler Gruppe für die Sparte Industrie ihre Prognose für das währungsbereinigte Umsatzwachstum im Gesamtjahr 2018 von bislang 3 bis 4 Prozent auf 6 bis 7 Prozent. Das Ziel, eine EBIT-Marge vor Sondereffekten von 9 bis 10 Prozent zu erzielen, gilt unverändert.

Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis legte im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht zu und lag bei 509 Millionen Euro (Vorjahr: 485 Millionen Euro). Das Ergebnis je Vorzugsaktie belief sich auf 0,77 Euro (Vorjahr: 0,73 Euro). Der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten der Schaeffler Gruppe war mit minus 74 Millionen Euro nach den ersten sechs Monaten leicht besser als der Vergleichswert des Vorjahrs (minus 86 Millionen Euro). Im ersten Halbjahr lagen die Investitionsauszahlungen (Capex) für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit 595 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahrs (594 Millionen Euro), was einer Investitionsquote vom Umsatz von 8,3 Prozent (Vorjahr: 8,4 Prozent) entspricht.

„Der Free Cash Flow der Schaeffler Gruppe wird wie im Vorjahr insbesondere im zweiten Halbjahr generiert. Auf Basis der aktuellen Einschätzung sind wir zuversichtlich, unser Jahresziel von rund 450 Millionen Euro vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten zu erreichen“, sagte Dietmar Heinrich, Finanzvorstand der Schaeffler AG.

Die Netto-Finanzschulden erhöhten sich zum 30. Juni 2018 um 463 Millionen Euro, wodurch das Gearing-Ratio, also das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Eigenkapital, auf rund 107 Prozent (31. Dezember 2017: 93 Prozent) anstieg. Die Schaeffler Gruppe, deren Bilanzsumme sich zum 30. Juni 2018 auf rund 12 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 11,1 Milliarden Euro) belief, beschäftigte zum selben Stichtag 92.198 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 87.937), was einem Anstieg von rund 4,8 Prozent entspricht.

Der Konzern rechnet für das Jahr 2018 weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 5 bis 6 Prozent, einer EBIT-Marge vor Sondereffekten in Höhe von 10,5 bis 11,5 Prozent und einem Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten von rund 450 Millionen Euro. „Wir sind uns bewusst, dass das Geschäftsumfeld auch in den kommenden sechs Monaten anspruchsvoll und mit Unsicherheiten behaftet bleibt. Gleichwohl bestätigen wir für die Schaeffler Gruppe den Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 bei einer leicht erhöhten Umsatzprognose für die Sparte Industrie“, sagte Klaus Rosenfeld.

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