Präsentieren das Rahmenhandbuch, das bei SaarPHIR genutzt wird (v.l.n.r.): Dunja Kleis (BARMER), Harald Kilian (Saarländische Pflegegesellschaft), Alexandra Piotrowski (Bergische Universität Wuppertal) und Dr. Joachim Meiser (Kassenärztliche Vereinigung Saarland).
Foto: BARMER/C. Schu

Schnell hätten sich auch in der Pilotphase in Saarbrücken acht Ärzteteams mit fast 20 Ärzten gebildet. Die Kooperation mit den beteiligten Pflegeeinrichtungen sei in Teamkonferenzen gefestigt worden. „Regelmäßige Visiten, eine verbesserte Erreichbarkeit und erste Schritte zur Optimierung der Arzneimitteltherapie sind fest etabliert. Bei den beteiligten Ärzten gibt es ein hohes Maß an Zufriedenheit mit dem neuen Versorgungsmodell“, sagt Meiser. Die nächsten Schritte seien eine Stabilisierung der Arzneimitteltherapie und eine Etablierung regelmäßiger Fallkonferenzen.

An der Pilotphase haben sechs Pflegeeinrichtungen in Saarbrücken teilgenommen. „Das Modellprojekt ist gut gestartet. In der Pilotphase gab es eine deutlich positive Entwicklung in der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften“, lobt der Vorstandsvorsitzende der Saarländischen Pflegegesellschaft (SPG), Harald Kilian. „Jeder unnötige Klinikaufenthalt, der durch die optimierte Zusammenarbeit vermieden werden kann, ist ein Gewinn ist für Pflegebedürftige und Pflegekräfte.“ 

Das gemeinsam mit der Ärzteschaft entwickelte Rahmenhandbuch enthalte Hinweise und Empfehlungen für eine auf Dauer angelegte fachlich und organisatorisch strukturierte Zusammenarbeit. Kilian sagt: „Bei SaarPHIR arbeiten Ärzte und Pflegekräfte auf Augenhöhe miteinander. Die positiven Effekte im Arbeitsalltag sind sehr erfreulich.“ Die SPG erhoffe sich vor dem Hintergrund der jetzt schon erkennbaren positiven Effekte eine hohe Beteiligung von Pflegeeinrichtungen.

Wissenschaftlich begleitet wird SaarPHIR von der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) im Bereich der Gesundheitsökonomie, der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes im Bereich „Kooperation zwischen Ärzten und Pflegekräften“ sowie der Universität des Saarlandes beim Schwerpunkt Arzneimitteltherapiesicherheit. Alexandra Piotrowski, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung der BUW, erklärt die begleitende Forschung zu SaarPHIR: „Es wird zwei Beobachtungsgruppen geben, für die die sechs saarländischen Landkreise aufgeteilt werden zu je drei Landkreisen. Eine Gruppe wird mit der neuen, durch SaarPHIR entwickelten Form medizinischer Versorgung betreut. Für die zweite Gruppe von Pflegeheimbewohnern ändert sich die medizinische Versorgung erst einmal nicht.“ 

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