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DIE LINKE im Saarländischen Landtag wirft der Landesregierung Untätigkeit bei der Vermeidung von Tierversuchen vor und fordert erneut eine stärkere Unterstützung für die tierversuchsfreie Forschung an der Saar-Uni mit eigenen, vom Land geförderten Professuren, wie dies etwa in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen geschieht.

Der tierschutzpolitische Sprecher Ralf Georgi fordert außerdem, dass im Landes-Hochschulgesetz festgeschrieben wird, wie die Hochschulen tierversuchsfreie Forschung fördern sollen und man sich dabei am Beispiel Bremens orientiert. Auf eine Anfrage Georgis hatte die Regierung geantwortet, dass allein im vergangenen Jahr im Saarland 24.660 Mäuse, 1.423 Ratten, 93 Meerschweinchen, 56 Schweine, 41 Kaninchen, 39 Fische und 24 Schafe für Tierversuche herangezogen wurden (Drucksache 15/1980). Die Regierung erklärt darin außerdem: „Seitens des Ministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz wurden bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Maßnahmen ergriffen, um die Entwicklung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch aktiv zu fördern.“
Dazu Ralf Georgi: „Das Ausmaß der Untätigkeit der Landesregierung in diesem Bereich ist wirklich unfassbar. Jahr für Jahr werden tausende Tiere gequält und getötet, obwohl Experten den wissenschaftlichen Nutzen dieser Experimente mehr und mehr in Frage stellen. Die ‚Ärzte gegen Tierversuche‘ kommen zu dem Schluss, dass über 90 Prozent der in Tierversuchen für sicher und wirksam befundenen Arzneien beim Test an Menschen versagen. Und obwohl der Tierschutz in der saarländischen Landesverfassung verankert ist („Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt“), unternimmt die Landesregierung rein gar nichts, um den Tieren das Leid zu ersparen. Das ist ein Armutszeugnis.“
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