Gemeinsam mit Franck Hofmann hat Markus Messling zudem von 2011 bis 2017 die Forschergruppe „TRANSMED! Denken der Méditerranée und europäisches Bewusstsein“ (finanziert durch Deutsch-Französisches Jugendwerk) geleitet, die ForscherInnen aus Deutschland, Frankreich und zahlreichen Mittelmeer-Ländern zusammengeführt hat. Konträr zur Richtung des ökonomischen Blicks diskutierte die Gruppe mit Partnern rund um das Mittelmeer die Frage, wie Europa vom Süden aus neu gedacht werden könne. Ausgehend auch von dieser Frage baute Markus Messling seit 2016 am Centre Marc Bloch Berlin eine transdisziplinäre Forschungsgruppe zu „Weltwissen und Erfahrungen der Globalisierung“ auf.

Im Herbst 2018 wurde Markus Messling vom European Research Council (ERC) ein Consolidator Grant über 2 Millionen Euro zugesprochen, der es ihm erlauben wird, an der Universität des Saarlandes über fünf Jahre ein Team zum Thema „Minor Universality. Narrative World Productions After Western Universalism“ zu leiten. Dieses Team wird mit Partnern weltweit, insbesondere dem Colegio de México, der Université de Tunis und der University of Hong Kong an der Frage arbeiten, wie sich das Zusammenleben in der Globalisierung neu denken lässt. Das europäische Gesellschafts- und Wissensmodell erscheint vielen Menschen in der Welt durch die Kolonialgeschichte und ihre Folgen nicht mehr glaubwürdig. 

So erleben wir heute in allen Teilen der Welt – auch in Europa selbst – eine Ablehnung des Gemeinsamen und einen starken Rückbezug auf das Nationale. Das Team wird daher der Frage nachgehen, wie in verschiedenen Medien und kulturellen Ausdrucksformen heute Erfahrungen einer geteilten Menschheit Gestalt finden und welche Geltung diesen Erfahrungen zugesprochen wird. Das ERC-Projekt sieht zudem ein Programm zur Einladung von KünstlerInnen und KuratorInnen vor. Im März wird im Vorlauf Markus Messlings Buch „Universalität nach dem Universalismus. Über frankophone Literaturen der Gegenwart“ erscheinen.

Markus Meßling wird seinen Dienst als Professor an der Universität des Saarlandes am 1. April 2019 aufnehmen.

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