HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Sozialministerin Monika Bachmann, Landrat Patrik Lauer und die  Projektverantwortlichen, Manfred Klein, St. Nikolaus Hospital Wallerfangen, Erik Leiner Demenz-Verein Saarlouis, Thomas Jungen, Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland, und Sabine Kirchen-Peters vom iso-Institut Saarbrücken haben heute die Ergebnisse des Projektes Demi-K-plus im St. Nikolaus-Hospital in Wallerfangen vorgestellt. „Obwohl bei „Dem-i-K plus“ der Fokus exemplarisch auf dem Landkreis Saarlouis lag, hat das Projekt wichtige Erkenntnisse für die Optimierung der Versorgung Demenzkranker im Akutkrankenhaus und der häuslichen Versorgung geschaffen“, sagte Bachmann. “Das hat Pilotcharakter für das gesamte Saarland. Wir werden die Projektergebnisse daher auch in die Umsetzung des saarländischen Demenzplanes einfließen lassen.“
Dem-i-k plus knüpft an das Modellprojekt „Demenz im Krankenhaus“ (Dem-i-K) an, in dem neue Wege in der Krankenhausversorgung von Patienten mit der Nebendiagnose Demenz erprobt wurden. Dazu wurden in fünf katholischen Krankenhäusern Konsiliar- und Liaisondienste eingerichtet, welche mit Fachärzten für Geriatrie, Psychiatrie und Neurologie sowie mit einer Fachaltenpflegekraft für Psychiatrie ausgestattet waren. „Demenz ist eine Querschnittsaufgabe, die alle gesellschaftlichen Ebenen in die Verantwortung nimmt. Nur gemeinsam können wir Unterstützungsformen für demenzkrankte Patienten und deren Angehörige entwickeln und umsetzen. Mit dem Projekt Dem-i-K-plus können wir Krankenhauspatienten modellhafte Beratungsleistungen sowie eine weiterführende professionelle Beratung in der Häuslichkeit anbieten. Eine Hilfeleistung, die direkt und unmittelbar bei den Demenzerkrankten und deren Angehörigen ankommt“, betont Landrat Patrik Lauer.
Das Projekt Dem-i-K plus wurde in gemeinschaftlicher Verantwortung des St. Nikolaus Hospitals, Wallerfangen und des Demenzvereins Saarlouis e.V. mit der Landesfachstelle Demenz in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser Saarland durchgeführt. In dem Projekt wurde untersucht, wie die Versorgung von Demenzpatienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt und der eigenen Häuslichkeit verbessert werden kann. Patienten, bei denen im Krankenhaus erstmals eine Demenz diagnostiziert wurde, erhielten dabei zusätzliche modellhafte Leistungen, darunter z.B. eine interdisziplinäre Angehörigenvisite während des Klinikaufenthalts, eine strukturierte Entlassungsplanung sowie eine weiterführende multiprofessionelle Beratung in der eigenen Häuslichkeit. Zudem wurden im Rahmen des Projektes Qualifizierungsmaßnahmen z.B. für niedergelassene Ärzte und Krankenhaus-Sozialdienste durchgeführt und bestehende Vernetzungsstrukturen weiter ausgebaut.
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Begleitung durch das iso-Institut stand eine Wirkungsanalyse. Über einen Zeitraum von einem Jahr nach Entlassung aus dem Krankenhaus wurde verfolgt, wie sich das körperliche und psychische Befinden des Patienten und die Einbindung in Hilfenetze entwickelten Zudem standen auch die Situation und das Belastungserleben der pflegenden Angehörigen im Fokus der Betrachtung. Zur Prüfung ökonomischer Effekte wurde analysiert, ob die häusliche Versorgung im Beobachtungszeitraum gesichert werden konnte und ob es zu erneuten Krankenhauseinweisungen gekommen ist.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen des Saarlandes beteiligte sich mit 33.000.-€ zu einem Drittel an den Gesamtkosten für die wissenschaftliche Begleitung. Das finanzielle Engagement des Landkreises Saarlouis belief sich auf 75.000.-€.
Hintergrund:
Jeder zweite Krankenhauspatient im Saarland ist heute älter als 60 Jahre, jeder fünfte Krankenhauspatient hat die Nebendiagnose Demenz. Im Saarland schätzt man die Zahl der Demenzerkrankten auf bis zu 21.000 im Jahr 2014- davon lebten im Landkreis Saarlouis ca. 4100.

 

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