Privatdozentin Dr. Olga Kalinina, zurzeit Juniorgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, erhielt am Dienstag (4.12.18) in der Staatskanzlei die Ernennungsurkunde zur Klaus-Faber-Stiftungsprofessorin für Wirkstoff-Bioinformatik an der Universität des Saarlandes in Kooperation mit dem Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, einem Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung.

Olga Kalinina studierte von 1998 bis 2003 Mathematik an der Staatlichen M.-W.-Lomonossow-Universität Moskau. Anschließend wechselte sie in den Bereich der Bioinformatik und promovierte 2007 am Engelhardt-Institut für Molekularbiologie der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau zum Thema der „Amino acid residues determining specificity in large protein families“. Finanziert durch ein EMBO Long Term Fellowship arbeitete sie von 2007 bis 2009 am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg und danach an der Universität Heidelberg. Von dort wechselte Olga Kalinina an das Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken, wo sie in diesem Jahr ihre Habilitation abschloss.

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte von Olga Kalinina liegen in der mathematischen Modellierung von molekularen Interaktionen zwischen Proteinen und kleinen Molekülen oder auch Wirkstoffen sowie der Analyse der Bedeutung von genomischen Mutationen, welche Resistenzen gegen Antibiotika hervorrufen. Weitere Schwerpunkte ihrer Forschung sind die molekularen Prozesse, die dazu führen, dass die Variationen in dem Genom die Funktion der Proteine beeinflussen, und molekulare Modellierung von Proteinkomplexen, die Resistenz-assoziierte Mutationen enthalten.

Unterstützt von der Klaus-Faber-Stiftung, wird Olga Kalinina am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland und der Universität des Saarlandes biologisch aktive, natürlich entstehende Wirkstoffe, die Prozesse ihres Entstehens, ihre Wirkmechanismen und die Entwicklung von Resistenzen gegen Antibiotika untersuchen. Olga Kalinina wird ihren Dienst als Professorin an der Universität des Saarlandes am 1. Januar 2019 aufnehmen.

Das HIPS wurde im August 2009 vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) Braunschweig und der Universität des Saarlandes gegründet. Ziel des HIPS ist es zur Entwicklung neuer Arzneimittel und Therapieoptionen gegen Infektionskrankheiten beizutragen, die aufgrund von Antibiotika-Resistenzen weltweit eine große Herausforderung darstellen. Das HZI in Braunschweig ist Mitglied von Deutschlands größter Wissenschaftsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft. Am HZI untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionskrankheiten und ihrer Abwehr. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung werden systematisch in Richtung medizinischer Anwendung entwickelt.

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