Gestern besuchte die stellvertretende Bürgermeisterin von Paris, Dominique Versini, auf Einladung von Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer das Saarland. Sie besuchte mit ihrer Delegation gemeinsam mit Europaminister Stephan Toscani die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes. Auf dem Programm stand ein Besuch der Landesaufnahmestelle in Lebach und anschließend der Vorclearingstelle Schaumberger Hof in Tholey. An diesem Termin nahm auch Sozialstaatssekretär Stephan Kolling teil.
Beide Einrichtungen haben bundesweit Vorbildcharakter, auch die Pariser Entscheidungsträger möchten sich vom saarländischen Modell inspirieren lassen. Daher informierte Dominique Versini sich auf Wunsch der Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, über die Organisation der Aufnahme von Flüchtlingen. Im Vorfeld war Dominique Versini in München zu Gast. Hintergrund des Besuches in Deutschland ist die Entscheidung von Bürgermeisterin Anne Hidalgo, zeitnah eine erste Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Paris zu errichten.
Europaminister Stephan Toscani: „Ich freue mich über den Wunsch aus Paris, vorbildliche Einrichtungen im Saarland zu besuchen. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie eng das Saarland mit Frankreich zusammenarbeitet. Wir können und sollten voneinander lernen.“
„Das zentrale Vorclearing für unbegleitete minderjährige Ausländer (umA) am Schaumberger Hof stellt einen bundesweit einmaligen Gesetzesvollzug dar, der auch Vorbildfunktion für eine Großregion wie Paris haben kann“, ergänzt Staatssekretär Stephan Kolling. „Bis heute konnten in Tholey über 250 umA betreut werden. Es ist hier gelungen, 47 Verteilungen nach Rheinland-Pfalz vorzunehmen, 19 umA verblieben aufgrund verwandtschaftlicher Verhältnisse im Saarland, 54 umA sind leider abgängig. Bei den anderen sind Familienzusammenführungen in andere Bundesländer oder über die Landesaufnahmestelle gelungen. Das gesamte, am Kindeswohl orientierte Verfahren zur Feststellung der dazu notwendigen Verteilfähigkeit oder einer möglichen Familienzusammenführung wird durch ein multiprofessionelles Team von 43 Mitarbeitern, bestehend aus Pädagogen, einem Arzt, administrativen sowie Verwaltungskräften, durchgeführt.“
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