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Der kommunale Zweckverband eGo-Saar startet am Freitag das Auswahlverfahren für das landesweite Breitbandprojekt „NGA-Netzausbau Saar“. Das Projekt tritt damit in eine entscheidende Phase. In den kommenden Monaten wird sich konkret entscheiden, welche Unternehmen den Auftrag zum geförderten Breitbandausbau im Land erhalten werden.
image001_webDer eGo-Saar hat die Vorbereitungen zum Gebietszuschnitt und zu den Vergabemodalitäten des Projekts „NGA-Netzausbau Saar“ abgeschlossen. Im gesamten Saarland sollen rund 50.000 Gebäude mit rund 70.000 Anschlüssen von privaten, wie gewerblichen Endkunden an ein gefördertes NGA-Netz mit mindestens 50 Mbit/s angeschlossen werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur und von der Staatskanzlei des Saarlandes mit insgesamt 11,7 Millionen Euro gefördert.
Dabei wurde das Land räumlich in sechs so genannte Haupt-Lose unterteilt. Diese fassen die unterversorgten Gebiete eines jeden Landkreises und des Regionalverbandes in Ausbau-Cluster zusammen, die jeweils an verschiedene Unternehmen oder Bietergemeinschaften vergeben werden können. „Mit dieser bundesweit etablierten Los-Größe möchten wir einerseits möglichst viele Bieter ansprechen und andererseits die Kosteneffizienz des Ausbaus durch Bündelung benachbarter unterversorgter Bereiche steigern“, sagt die Verbandsvorsitzende des eGo-Saar, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich.
Auf Grundlage dieser Eckwerte hat der eGo-Saar am Freitag die erste Auswahlstufe gestartet. Das Verfahren richtet sich an Telekommunikationsunternehmen, die am Ausbau der jeweiligen Gebiete unter Gewährung einer staatlichen Förderung interessiert sind. Diese können sich nun bis zum 30. September bewerben. Im so genannten Verhandlungsverfahren werden mit geeigneten Bewerbern konkrete Angebote ausgehandelt. Schließlich erhält der wirtschaftlichste Anbieter je Los den Zuschlag.
„Nicht nur das große Kundenpotential bei vergleichsweise hoher Anschlussdichte macht unser Ausbaugebiet für Bewerber interessant“, sagt Wissenschaftsministerin, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Bundesweit gibt es kein weiteres Projekt, das den Breitbandausbau eines ganzen Bundeslandes umfasst. Diese Besonderheit bedeutet für Bewerber die Chance auf eine einmalige Referenz.“
Hintergrund: Im Auftrag der saarländischen Kommunen und der Landesregierung hat der eGo-Saar im Dezember 2015 die Trägerschaft eines landesweiten Breitbandausbauprojektes übernommen, das auf den Namen „NGA-Netzausbau Saar“ getauft wurde. Ziel des Projektes ist es, private Telekommunikationsunternehmen zu finden, die bereit sind, unter Gewährung einer staatlichen Beihilfe in Höhe der sogenannten Wirtschaftlichkeitslücke alle Gebiete im Land ohne marktgetriebene NGA-Versorgungsperspektive an ein schnelles Breitbandnetz mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s anzuschließen.
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