Im Phänomenbereich Islamismus/islamistischer Terrorismus wurden auch 2018 erneut zahlreiche Verdachtsfälle bearbeitet. 50 neue Fälle kamen 2018 hinzu. Die Bearbeitung erfordert einen hohen personellen Aufwand, da die Fälle zunehmend komplexer werden. Die Qualität der Hinweise ist deutlich gestiegen, die wertigsten Hinweise kommen von ausländischen Nachrichtendiensten. Allen diesen Hinweisen wird in enger Abstimmung zwischen Verfassungsschutz und Landespolizeipräsidium nachgegangen.

Die Gesamtzahl der dem Phänomengebiet Islamismus zuzurechnenden Personen erhöhte sich 2018 von 300 auf 360. Ursache für diesen starken Anstieg ist die Anzahl der Personen, die dem salafistischen Spektrum zugerechnet werden können (250 auf 325). Zulauf bekommen die Salafisten vor allem von Jugendlichen und Heranwachsenden. Die Mehrheit der Salafisten im Saarland kann dem politischen Salafismus zugerechnet werden. Diese lehnen Gewalt zur Verbreitung ihrer Ideologie strikt ab. Eine Einflussnahme auf gesellschaftliche Prozesse wird bewusst vermieden.

Die linksextremistische Szene stagnierte 2018 bei etwa 350 Personen. Linksextremistische Parteien waren aufgrund stark rückläufiger Mitgliederzahlen kaum noch in der Öffentlichkeit wahrnehmbar. Bei der gewaltorientierten linksextremistischen Szene stand die Aufklärungsarbeit über „rechte Strukturen“ im Saarland im Vordergrund. Weitere Aktivitäten liegen in den zentralen Aktionsfeldern „Antifaschismus“, „Antirepression“, „Antimilitarismus“ und „Kurdistansolidarität“. Die Szene strebt nach wie vor nach eigenen Versammlungsräumlichkeiten.

Die Zahl der linksextremistisch motivierten Straftaten hat sich 2018 von 19 auf 8 mehr als halbiert. Erstmals seit Jahren gab es keine linksextremistisch motivierten Gewalttaten im Saarland.

 

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