Kunst und Kultur müssen zukünftig den Großteil der Erinnerungsarbeit leisten. Und wie immens notwendig Erinnerungsarbeit gerade auch für unser heutiges Zusammenleben ist, zeigen die unerträglichen und zunehmenden antisemitischen Äußerungen und Vorfälle in Deutschland, gerade dieser Tage in Zusammenhang mit der Echoverleihung oder die jüngsten Angriffe auf junge Juden in Berlin. Es gehört zu den unverrückbaren Fundamenten, jeder Form des Antisemitismus von Beginn an konsequent und unmissverständlich entgegenzutreten“, sagt Kulturminister Ulrich Commerçon.

Die Länder und Regionen unserer Großregion eint eine gemeinsame Geschichte, jedoch mit unterschiedlichen Perspektiven. Je nach dieser wird der gemeinsamen Geschichte auf ganz unterschiedliche Weise gedacht. Wie diese gemeinsame Erinnerung grenzüberschreitend als Mit- und nicht als Gegeneinander zu gestalten ist, soll der saarländische Beitrag zum Interreg-Projekt „Land of Memory“, der den Rahmen für das Kolloquium bildete, herausarbeiten. 

Er legt den Fokus auf die Gedenkstätten- und Erinnerungsarbeit in der Großregion (Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen, Elsass, Champagne-Ardenne, Luxemburg, Wallonien und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens) für die Zeit von 1933 bis 1945.

Teil des Kolloquiums waren Vorträge von Experten: Die Architektin Dr. Sonja Beeck (Berlin) sprach darüber, welche Anforderungen an die Gestaltung von Ausstellungen zur NS-Zeit im Auftrag der Erinnerung im Hinblick auf Dialogfähigkeit und Kontextbezug zu erfüllen sind. Sie ist als Szenografin unter anderem für die Neugestaltung der Dauerausstellung im Jüdischen Museum Berlin verantwortlich sowie gemeinsam mit ihrem Büropartner Detlev Weitz unter anderem für ein Ausstellungskonzept zum Thema Holocaust-Überlebende für das OLG Kassel und die Gestaltung der Dauerausstellung in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen.

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