HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN

Derzeit tagt in Bad Neuenahr die Landessynode 2017 – das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland. Kultusminister Ulrich Commerçon – seit vier Jahren Mitglied der Landessynode im Rheinland und seit 2016 Mitglied in der Kammer für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) – unterstrich bei seiner Grußbotschaft auf der Landessynode die Notwendigkeit einer offenen demokratischen Debatte, die sich den wiederaufkeimenden fremdenfeindlichen Ansichten europaweit entgegenstellt. Dabei wies er auf eine Sonderstellung des Saarlandes hin:

„Ich hätte mir vor zwei, drei Jahren nie vorstellen können, dass in Deutschland und Europa über die Schließung der Grenzen diskutiert wird. Offene Grenzen im Schengen-Raum sind für das Saarland von existentieller Bedeutung: Das Saarland ist wirtschaftlich und kulturell eng mit Lothringen, Luxemburg und der Wallonie verflochten. Doch nicht nur unsere offenen Grenzen, sondern auch unsere demokratischen Grundwerte, der Zusammenhalt der Völker, der gegenseitige Respekt – alles bis vor kurzem vermeintliche Selbstverständlichkeiten – werden heute wieder in Frage gestellt.
Das Saarland blickt auf eine wechselvolle Zeit zurück: Das Land an der Saar war über Jahrhunderte hinweg Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich. Erst nach der Lösung der Saarfrage in den fünfziger Jahren konnte es zur Aussöhnung zwischen Deutschen und Franzosen kommen. Deshalb kann man an den Menschen in unserem Bundesland besonders gut sehen, dass ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl aufgrund der gemeinsamen Geschichte und der gemeinsam gemeisterten Herausforderungen und gleichzeitig Offenheit und Toleranz gegenüber anderen in keinem Widerspruch stehen. Das Saarland ist geografisch im Herzen Europas und im Herzen europäisch.“
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