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Zur Schließung der Grundschule in Besch erklärt der bildungspolitische Sprecher und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Klaus Kessler, nach einem Ortstermin des Bildungsausschusses in Perl und Besch: 
Klaus Kessler - Stellvertretender Fraktionsvorsitzender - Bild: gruene-fraktion-saar.de
Klaus Kessler – Stellvertretender Fraktionsvorsitzender – Bild: gruene-fraktion-saar.de
„Die Situation hat sich durch die Schließung insgesamt für die Schüler in Perl und Besch verschlechtert. Statt 210 Kinder werden durch das Hinzukommen der Kinder aus Besch 308 Kinder beschult. Beengte Schulräume sind die Folge. Wir haben bei der Ortsbesichtigung feststellen müssen, dass es künftig keinen Differenzierungs- und auch keinen Förderraum mehr geben wird. Der Förderraum ist aber notwendig, um das Grundschulkonzept umzusetzen, wonach Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem Förderbedarf phasenweise besonders gefördert werden. Wie uns der Schulleiter bestätigt hat, fehlt zudem auch ein Gruppenraum für die Freiwillige Ganztagsschule. Darüber hinaus reicht der Schulhof für so viele Schülerinnen und Schüler nicht aus, da gerade bei Regen und im Winter der Rasen auf dem Schulhof für die Schüler gesperrt ist. Die tatsächliche Situation vor Ort steht somit im direkten Widerspruch zur Äußerung des Vorsitzenden des Bildungsausschusses Thomas Schmitt, wonach alle Kinder der Gemeinde Perl gut am Standort Perl beschult werden könnten. Formal mag das zwar richtig sein, aber die räumliche Qualität der Beschulung ist durch die Schließung deutlich schlechter für alle Schüler geworden. Und damit einhergehend haben sich auch die pädagogischen Fördermöglichkeiten verschlechtert.
Wir haben nach der Besichtigung der Standorte und nach zahlreichen Elterngesprächen, die wir geführt haben, erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Schließung der gut funktionierenden Grundschule in Besch. Es ist zwar richtig, dass hier ein Sanierungsbedarf besteht. Wenn das Gebäude in Perl aber zentraler Standort für alle Schülerinnen und Schüler der Gemeinde Perl werden soll, muss auch dieses Gebäude, das im Jahre 1928 erbaut wurde, erheblich saniert werden. Und das geht nicht während des Unterrichtsbetriebes. Die von Besch nach Perl verlagerten Schüler dürfen nicht noch doppelt bestraft werden, indem zuerst der Standort nach Perl verlagert wurde und sie dort jetzt mit Bausanierungs- und Baulärm belastet werden. Das Gebäude in Perl aus dem Jahr 1928 ist zudem erheblich aufwendiger und auch teurer zu sanieren als das aus den sechziger Jahren stammende Gebäude in Besch. Die Brandschutzauflagen am Standort Besch könnten weitaus kostengünstiger finanziert werden als die gesamten Sanierungsarbeiten am Standort Perl. Wir fordern daher eine Rücknahme der Schulschließung in Perl, zumindest aber eine zeitlich befristete Rücknahme des Schulschließungsbeschlusses durch die Kommunalaufsicht bis die Baumaßnahmen in Perl abgeschlossen sind.“

 

 

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