Unter den Teilnehmern der Diskussionsrunde herrschte Einigkeit darüber, dass es nicht zielführend sei, das Auto als Verkehrsmittel durch den ÖPNV ersetzen zu wollen. Herr Bach verdeutlichte, dass es bei der Nutzung des ÖPNV auch ein Mentalitätsproblem im Saarland gäbe: Auf 1000 Saarländer kommen 622 PKW. Diese PKW-Dichte ist in Deutschland absoluter Spitzenwert. Auch junge Menschen müssten wieder stärker dazu animiert werden, Busse und Bahnen im Alltag zu nutzen. Hier bekräftigte Sebastian Brüßel die Forderung der Jungen Union nach der Einführung eines landesweit gültigen „jungen Tickets“, dass neben Studierenden und Azubis auch Schüler als Zielgruppe einschließen soll.

Eine Symbiose der verschiedenen Verkehrsmittel sei die zielführende und dringend gebotene Alternative, erklärte Stefan Thielen. So wäre es schon eine deutliche Verbesserung, wenn der Weg zur Arbeit durch eine Kombination aus Bus-/Bahn- und Autonutzung erfolgen könnte. Hierfür sei aber ein massiver Ausbau der Carsharing- und Park&Ride-Angebote, insbesondere in Bahnhofsnähe erforderlich. In diesem Kontext wurde das Thema Wabenstruktur aufgegriffen. Aus Reihen der Zuschauer kam der Vorschlag einer Überarbeitung des Wabensystems, weg von der starren Einteilung nach Kommunal- und Kreisgrenzen, hin zu entfernungsabhängigen Tarifen.

Zudem seien auch im grenzüberschreitenden Verkehr Verbesserungen im Tarifsystem notwendig. Stefan Thielen lobte diesen Ansatz, es sei eine „legitime Forderung“, Systematiken neu zu denken, und Optimierungen einzufordern. Ein Risiko in der Umgestaltung der Wabenstruktur sah Herr Gentes durch die zusätzlichen Kosten gegeben, die eine Umschreibung des Wabenplans unmittelbar verursachen würde. Hierdurch könnten die Ticketpreise weiter steigen. Beim Thema Wabensystem sei aber häufig eine „ideologische Gesprächsführung“ erkennbar, die insbesondere in der Landeshauptstadt Saarbrücken eine ergebnisoffene Diskussion verhindere.

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