Bild: Manuela Meyer

Nachdem die Zahl der zugelassenen Autos auf den saarländischen Straßen ebenso steigt wie die CO2-Emmissionen im Verkehrsbereich, fordert DIE LINKE im Saarländischen Landtag eine grundlegende Wende in der Verkehrspolitik. „Nötig sind sowohl eine Stärkung und landesweite Planung des ÖPNV als auch neue Mobilitäts-Konzepte und eine Förderung umweltfreundlicherer Antriebssysteme“, erklärt der wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecher Jochen Flackus. 

„Ein paar kleinere Verbesserungen für Schüler und Auszubildende, wie es die Verkehrsministerin in Aussicht stellt, reichen absolut nicht aus. Die Digitalisierung bietet auch im Verkehrsbereich neue Möglichkeiten, etwa mit ‚On-demand‘-Kleinbussen ohne starren Linienweg und Fahrplan, die per Smartphone bestellt werden können und deren Route nach den Kundenwünschen geplant wird oder durch Carsharing-Modelle und öffentliche Mietradsysteme. 

Diese Modelle müssen aber für alle bezahlbar sein. Auch schadstoffärmere und umweltfreundliche Autos sind ein Markt der Zukunft, daher sollten Forschung und Entwicklung im Autoland Saarland besonders gefördert werden. Wir haben im Saarland für all das Experten mit dem entsprechenden Know-How, die in der Enquetekommission zur Digitalisierung über Chancen und Konzepte für den Verkehrsbereich beraten könnten.

Mobilität darf kein Luxus sein, sondern gehört zur Daseinsvorsorge, daher müssen die Fahrpreise im SaarVV gesenkt werden und es sollte über neue Ideen, wie einen ticketfreien Samstag, nachgedacht werden. Wenn die Schadstoff-Belastung in nennenswertem Umfang gesenkt werden soll, braucht es mehr und öfter fahrende Busse und Bahnen vor allem im ländlichen Raum. Das kostet Geld, aber für uns alle ist ein funktionierender ÖPNV, in den natürlich investiert werden muss, insgesamt erheblich preisgünstiger als ein ‚Weiter so‘, denn der Autoverkehr führt zu enormen Kosten für Straßensanierung und Infrastruktur. 

Die Uni Kassel kam letztes Jahr zu dem Schluss, dass der PKW-Verkehr in einer Großstadt rund dreimal so viel Kosten verursacht wie Bus und Bahn. Wir müssen den Verkehrsbereich der Zukunft jetzt neu aufstellen, da dürfen die politisch Verantwortlichen nicht zögerlich im Kleinklein verharren.“

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