HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Rund 320.000 Einweg-Becher gehen in Deutschland jede Stunde über die Theke. Das Abfallaufkommen ist sehr hoch: 31.000 Tonnen Abfall entstehen durch die Becher, 9.000 Tonnen Abfall durch Plastikdeckel.
„Nicht nur, dass die Becher häufig in der Natur statt im Mülleimer landen und dort die Umwelt erheblich verschmutzen. Die Einweg-Becher verbrauchen bei der Herstellung auch jede Menge Ressourcen, sind nicht ökologisch und daher absolut umweltschädlich. Ca. 43.000 Bäume müssen für die jährliche Herstellung der Becher dran glauben, trotzdem sind die Becher wegen der PE-Beschichtung kaum vollständig recyclingfähig“, erklärt die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Isolde Ries. „Für diesen kurzen Genuss ist das ziemlich viel Müll, der da produziert wird. Gegen diese Wegwerfmentalität muss dringend etwas unternommen werden!“
„Eine Möglichkeit wäre eine Abgabe zu erheben. Bei Plastiktüten hat das ja bereits gut funktioniert“, sagt Ries. Sie schlägt als weitere Möglichkeit ein Pfandsystem vor, ähnlich wie bei Dosen oder Plastikflaschen: „Mit dem Pfand wird der Einweg-Becher zum Mehrweg-Becher. Man kauft seinen „Coffee to Go“, genießt sein Getränk, und gibt den leeren Becher im nächsten Café wieder ab und bekommt seinen Pfand zurück.“
Vor allem wiederbefüllbare Thermobecher sind eine nachhaltige Alternative zu den Einweg-Pappbechern. „Von Kunden mitgebrachte Becher sollten daher öfter angenommen und befüllt werden. Obwohl viele Cafés sich auf Hygienevorschriften berufen, ist es nach der Lebensmittelverordnung unbedenklich, solange die erforderliche Sorgfalt erfüllt wird, das heißt eine sorgfältiger Kontrolle und Abfüllung ohne Berührung des Abfüllstutzens muss gewährleistet sein. Dieses System wird dem Gedanken der Nachhaltigkeit am meisten gerecht. Es entsteht kein Müll und dem unreflektierten Verbrauch und der Verschwendung der Ressourcen wird entgegengewirkt“, sagt Ries.
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