Im Wald.

„30 Jahre naturnahe Waldwirtschaft im Saarland“ – dieses Jubiläum feiert das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Festsaal des Saarbrücker Rathauses in gebührendem Rahmen. Als Gastredner konnte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Deutschland, Prof. Hubert Weiger, gewonnen werden. Sein Vortragsthema: die umweltpolitische Bedeutung der naturnahen Waldwirtschaft in Deutschland.

Vor rund 30 Jahren war das Saarland das erste Bundesland, das die naturnahe Waldwirtschaft per Verordnung als zukünftige Fortwirtschaftsform festschrieb. Dieser aus damaliger Sicht mutige Schritt hat den saarländischen Wald in den vergangenen Jahrzehnten geprägt. „Den Wald als Wirtschaftsraum, als Lebensraum und als Erholungsraum zugleich zu erhalten, steht auch heute im Vordergrund unserer Arbeit“, betont Umweltminister Reinhold Jost. 

Die staatliche Forstwirtschaft war lange Zeit von hohem Arbeits- und Energieeinsatz geprägt. Ganz anders die Privatwälder, die bereits früh naturnah bewirtschaftet wurden. Prozesse der „biologischen Automation“ verjüngten den Privatwald auf natürliche Weise, auf aufwendige Pflanzungen konnte hier verzichtet werden. Mit natürlich vorkommenden Baumarten (z.B. Buche, Eiche, Ahorn, Esche u.v.m.) und gemischten Wäldern konnten Risiken, wie Borkenkäferbefall, deutlich eingedämmt werden.

Die Wälder im Eigentum des Landes und der Kommunen hingegen waren vielfach bis in die 1990er Jahre von Reinbeständen aus einer Baumart geprägt. Diese Bewirtschaftungsform war mit Nachteilen und Risiken verbunden. Durch die Einführung der naturnahen Waldbewirtschaftung im Saarland wurde der Wald dann Stück für Stück immer vielfältiger. Seitdem werden die Bäume nur noch einzeln entnommen, so dass keine Kahlflächen mehr im Wald entstehen.

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