Symbolbild

Bauschutt, Altreifen und Plastikmüll – illegal entsorgter Müll im Wald ist immer wieder ein großes Ärgernis. Leider kommt es immer häufiger vor, dass Bürger und dubiose Unternehmen ihren Unrat nicht ordnungsgemäß entsorgen, sondern einfach wild in der Natur abladen. Das belegen auch die gestiegenen Kosten, die für die Beseitigung des Abfalls im Staatswald aufgewendet werden müssen. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 285.000 Euro für die Entsorgung der illegalen Müllablagerungen im Saarforst benötigt. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 reichten noch knapp 157.000 Euro. 

Das ärgert auch den saarländischen Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Reinhold Jost: „Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, Abfälle einfach im Wald abzukippen und anderen damit Unkosten, Arbeit und Ärger zu bereiten. Müll gehört nicht in den Wald, sondern auf einen der zahlreichen Wertstoffhöfe, Grünschnittdeponien oder in Verbrennungsanlagen. Jede Plastikflasche und jeder Autoreifen im Wald ist einer zu viel. Diejenigen, die sich in großem Stil von ihrem Unrat befreien, belasten die Umwelt und schieben die Verantwortung und die Kosten der Entsorgung auf die Allgemeinheit.“

Plastik benötigt mehrere Hundert Jahre zum Verrotten, ein Autoreifen rund zwei Tausend Jahre, eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe ist erst nach zehn Jahren verschwunden. Glasflaschen bestehen aus anorganischem Quarzsand und verrotten daher nicht. Sie können bis zu 50.000 Jahre bestehen. „Der wilde Müll im Wald ist weit mehr als nur ein ästhetisches Problem. Austretende und bei der Zersetzung frei werdende Schadstoffe sind eine Gefahr für Mensch und Tier. Um unsere Umwelt nicht mit Müll zu belasten, ist jeder Einzelne aufgefordert, die zahlreichen Möglichkeiten zur ordnungsgemäßen Entsorgung von Abfällen auch zu nutzen“, so der Minister. Die Deponierung von illegalem und gefährlichem Abfall ist kein Kavaliersdelikt. Wer erwischt wird, muss mit hohen Bußgeldern rechnen.

Um der Vermüllung der Landschaft und der Ressourcenverschwendung entgegenzuwirken, hat das saarländische Umweltministerium 2017 die Kampagne „Becherheld – Mehrweg to go“ gestartet. Klares Ziel: Den Verbrauch umweltschädlicher Coffee-to-go-Becher aus Pappe zu verringern. „Einwegverpackungen sind nicht nur mit Blick auf wilde Müllablagerungen ein Problem. Denn selbst bei einer ordnungsgemäßen Entsorgung werden für die Produktion wertvolle Ressourcen verschwendet. So werden jährlich zehntausende Tonnen Holz und Kunststoff sowie Milliarden Liter Wasser allein für die Herstellung der Einweg-Pappbecher verbraucht“, so der Minister.

Minister Jost appelliert nicht nur an die Bürger, sondern packt auch selbst mit an. So auch am heutigen Samstag im Rahmen der Frühjahrsputzaktion „Saarland picobello 2019“. Gemeinsam mit vielen emsigen Helfern wird der Minister in seiner Heimatgemeinde öffentliche Plätze, Wiesen und Waldflächen von Unrat befreien.

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