„In allen großen EU-Mitgliedsstaaten findet die Hebammenausbildung an Hochschulen statt – außer in Deutschland. Bis 2020 muss auch Deutschland die Ausbildung an die Hochschulen überführt haben“, für Martina Holzner ist diese Überführung unumgänglich. „Hebammen mit deutschem Abschluss gelten aufgrund der fachschulischen Ausbildung häufig als niedriger qualifiziert und erhalten im europäischen Ausland Arbeitsplätze mit niedrigerem Qualifikationsniveau.“

Holzner sieht aber noch weitere Gründe, die für eine Akademisierung des Berufszweigs sprechen. „Es ergeben sich neue berufliche Perspektiven, etwa was die Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten angeht, aber auch in Richtung Weiterqualifizierung und Spezifizierung. Mit aufbauenden Master-Studiengängen haben Hebammen die Möglichkeit ihren Beruf in eine spezifische Richtung weiterzuentwickeln.“ Bis dahin sollten Hebammen, die in ihrer Tätigkeit eine hohe Eigenständigkeit und einen großen Verantwortungsbereich haben auch jetzt schon angemessen und kompetenzorientiert eingestuft und entsprechend entlohnt werden.

Wer in seinen Beruf so viel Herzblut steckt, gleichzeitig einen solch wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet, dabei aber immer noch von der formalen Qualifikation hinter den anderen EU-Staaten hängt, hat es verdient, dass sich schnell und ohne großen bürokratischen Aufwand um seine Anliegen gekümmert wird“, meinte Holzner abschließend.

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