Der pünktlich fertig gewordene Ersatzneubau auf dem Gelände der Saarländischen Klinik für Forensische Psychiatrie (SKFP) ist eröffnet. Das Ministerium der Justiz und die SKFP eröffneten den Neubau gestern Vormittag in einem feierlichen Festakt in Merzig.

„Das Projekt zeigt, dass das Saarland in der Lage ist, komplexe Bauvorhaben in einem engen Budgetrahmen mit Sorgfalt und zeitlichen Vorgaben zu realisieren“, betonte Justizminister Peter Strobel in seiner Eröffnungsrede. „Mit dem Neubau verfügt die SKFP über hervorragende Rahmenbedingungen für einen sicheren und qualitativen Maßregelvollzug. Ihren Auftrag – Schutz der Allgemeinheit und Behandlung der Patienten – kann sie nun optimal erfüllen.“

Bei der Gestaltung eines Maßregelvollzugskrankenhauses sieht sich die Architektur im Spannungsfeld zwischen der Schaffung bestmöglicher therapeutischer Voraussetzungen und der Gewährleistung höchster Sicherheit für die Bevölkerung. Dabei gilt es, eine Balance zwischen den Behandlungsstandards und den hohen Sicherheitsanforderungen herzustellen.

In dem neuen Stationsgebäude werden 60 Patienten auf drei geschlossenen Stationen mit jeweils 20 Betten untergebracht und behandelt. Über das Stationsgebäude hinaus ist zeitgleich ein zentrales Schleusengebäude errichtet worden, das den Ein- und Ausgang der SKFP kontrolliert und somit wesentliche Sicherungsaufgaben übernimmt. Mit dem benachbarten weiteren Stationsgebäude – 50 Patienten – bildet die SKFP ein nach außen hin geschlossenes und rundum gesichertes kompaktes Klinikareal. Durch die ressourcenschonende Gesamtkonzeption ist eine Klinik der „kurzen Wege“ entstanden, die betriebliche Abläufe verbessern wird.

„Das Bauwerk zeigt, dass die Ziele der Sicherung und der Therapie architektonisch gleichermaßen erreichbar sind“, erläuterte Peter Strobel. „Gute Architektur ist für die Menschen da, sie passt sich ihren Bedürfnissen an und nicht umgekehrt; dies gilt auch und gerade für kranke Menschen in Behandlung. Gebäude können zur Heilung von Patienten beitragen; in der Klinikarchitektur spricht man daher von „Healing Architecture“.“

Weiterlesen auf Seite 2

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein