Im Saarland sind derzeit rund 26.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Automobilbranche beschäftigt. Viele weitere sind wichtige Zulieferer, sodass etwa 50.000 Arbeitsplätze im Land direkt und indirekt von der Automobilindustrie abhängig sind. Alleine Bosch und ZF haben zusammen mehr als 13.000 Beschäftigte. Die Automobilindustrie erwirtschaftet 40 Prozent des gesamten saarländischen Industrieumsatzes. Würde die PKW-Dieseltechnologie wegbrechen wären im Saarland 2.000 Arbeitsplätze unmittelbar betroffen.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Hans Peter Kurtz, sieht in der Dieseltechnologie eine wichtige Brückenfunktion für die Umsetzung eines Mobilitätskonzeptes der Zukunft. „Investitionen in die Elektromobilität sind nicht nur sinnvoll, sondern auch absolut notwendig, um ein nachhaltiges Mobilitätskonzept der Zukunft umzusetzen“, erklärt Kurtz. Auch wenn die Zahl an Fahrzeugen mit reinem E-Antrieb weltweit ansteigt befindet sich die Elektromobilität an vielen Stellen noch in der Entwicklungsphase. Die Ladeinfrastruktur muss ausgebaut werden und es besteht noch ein großer Forschungs- und Entwicklungsbedarf in Bezug auf Reichweite und Batteriekonzepte.

„Mit Blick auf die Beschäftigten in der Automobilbranche muss unser vordringlichstes Ziel sein, den Wandel in der Mobilität ohne Strukturbrüche zu erreichen. Auch Martin Schulz hat bereits vor einem verfrühten Abgesang auf den Diesel gewarnt. Der Dieselmotor wird noch eine gewisse Zeit gebraucht werden“, betont der SPD-Landtagsabgeordnete. Dies könne aber nur unter Einhaltung der Klimaziele geschehen. „Es muss sichergestellt sein, dass die Dieselflotte nachgerüstet und vor allem regelmäßig im Realbetrieb kontrolliert wird“, so Kurtz. Mit Katalysator-Nachrüstungen ließen sich bei Dieselfahrzeugen der Euro 5- und Euro 6-Norm die Emissionswerte um 50 Prozent senken.

„Wir sind uns darüber im Klaren, dass fossile Kraftstoffe langfristig durch andere Energieträger ersetzt werden. Die Potenziale vorhandener Technologien müssen bis dahin so emissionsarm wie möglich ausgeschöpft werden. Im Interesse der Beschäftigten der Automobil- und Dieselindustrie müssen wir den Wandel der Branche aktiv begleiten und unterstützen. Damit die saarländische Wirtschaft und die Arbeitsplätze auch in Zukunft erhalten bleiben, müssen auch Wissenschaft und Forschung einbezogen werden“, so Kurtz abschließend.

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