HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Die Grünen-Landtagsfraktion fordert die Landesregierung auf, ein Winterschlaf-Modell für den Botanischen Garten an der Saar-Uni zu entwickeln und die bestehende Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Parallel dazu sollen Möglichkeiten der Weiterfinanzierung geprüft werden. Die Grünen-Fraktion bringt einen entsprechenden Antrag in die Plenarsitzung am 20. April ein. Hierzu erklärt der Fraktionsvorsitzende, Hubert Ulrich:

„Die Landesregierung hat mit ihrem fatalen Sparkurs im Hochschulbereich das Ende des Botanischen Gartens besiegelt. Aufgrund der Etat-Kürzungen kann die Saar-Uni diesen wichtigen Kultur- und Bildungsort nicht mehr weiterfinanzieren. Zum 1. April 2016 hat der Botanische Garten, der jährlich rund 20.000 Besucher, darunter auch zahlreiche Schulklassen und Kindergartengruppen, angelockt hat, seine Pforten geschlossen. Nicht zuletzt die empörten Reaktionen aus der Öffentlichkeit und der übrigen Botanischen Gärten, die mit einer Protestaktion auf die Schließung reagiert haben, verdeutlichen die große Bedeutung der Einrichtung für die Kultur- und Bildungslandschaft des Saarlandes.

Dies muss die Landesregierung endlich anerkennen. Wir fordern von ihr, sämtliche Möglichkeiten für eine künftige Wiedereröffnung des Gartens zu prüfen. Das bedeutet zunächst, ein Konzept für eine Art Winterschlaf des Botanischen Gartens zu entwickeln und die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Die Finanzierung kann zum Beispiel durch Mittel aus dem kürzlich aufgelegten Kulturfonds gewährleistet werden. Außerdem muss die Landesregierung sicherstellen, dass  das bisherige Kernpersonal des Botanischen Gartens an der Uni verbleibt, um bei einer späteren Neueröffnung des Gartens dort wieder eingesetzt zu werden.

Parallel dazu sollen in Zusammenarbeit mit der Universität und dem Förderverein des Botanischen Gartens Lösungsansätze entwickelt werden, um den Botanischen Garten auf der Zeitachse wieder eröffnen zu können. Ein Weg könnte über finanzielle Unterstützung von privater Seite führen. Auch Kooperationen mit dem Saarbrücker Zoo oder dem Deutsch-Französischen Garten könnten eine Alternative darstellen.

Darüber hinaus muss die Landesregierung prüfen, inwiefern eine finanzielle Unterstützung des Botanischen Gartens durch EU-Fördermittel möglich ist. In Berlin-Dahlem beispielsweise wurde die Grundsanierung des Großen Tropenhauses des Botanischen Gartens zwischen den Jahren 2006 und 2008 aus einem Umweltentlastungsprogramm gefördert, das mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wurde.“

Link zum Antrag der Grünen-Landtagsfraktion:
https://www.landtag-saar.de/Drucksache/Ag15_1773.pdf

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