Die Schließung des Krankenhausstandortes Wadern hat bei der Bevölkerung im nördlichen Saarland Ängste und Sorgen hervorgerufen. Einen Ansatz zur Sicherstellung der stationären Versorgung sah deshalb eine Bürgerinitiative im Bau einer neuen „Nordsaarlandklinik“. In Folge dessen hatte das Gesundheitsministerium unverzüglich ein Gutachten bei der Firma >> aktiva zur Machbarkeit einer „Nordsaarlandklinik“ und zur Schaffung eines Gesundheitsparks in Wadern in Auftrag gegeben.

Dieses Gutachten sieht die Möglichkeit eine neue Nordsaarlandklinik zu schaffen, wenn die Leistungen der bisherigen Krankenhausstandorte gebündelt werden. Zum damaligen Zeitpunkt, Ende 2018, hätten sich, bei einer Bauzeit von 4 Jahren, die Kosten für einen Neubau auf rund 82 Mio. € belaufen. Bislang hat sich allerdings noch kein Krankenhausträger bereit erklärt, dieses Investment einzugehen.

Deshalb wird derzeit die stationäre Versorgung durch eine sogenannte „Versorgungsraute“ für die nördliche Hälfte des Saarlandes abgedeckt. Diese Versorgungsraute wird derzeit durch die Krankenhäuser in Lebach, Merzig, Losheim, St. Wendel und Hermeskeil in Rheinland-Pfalz abgebildet, womit die stationäre Versorgung im nördlichen Saarland aktuell sichergestellt ist.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Personaluntergrenzen, Mindestmengen, Vorgaben des GBA und geänderte Vergütungen machen es den kleinen Kliniken schwer und viele Krankenhäuser können organisatorisch, wirtschaftlich oder aus personellen Gründen den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten. Der aktuelle Krankenhausratingreport sieht jede 5. Klinik aufgrund des wirtschaftlichen Wettbewerbs bis 2025 als insolvenzgefährdet an.

Eine „Nordsaarlandklinik“ könnte für die Zukunft ein dauerhafter Garant für die Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung im Nordsaarland und darüber hinaus nach Rheinland Pfalz sein.

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