Das Saarland ist das erste Bundesland, in dem flächendeckend dezentrale Angebote zur vertraulichen Spurensicherung in 5 Kliniken und 10 niedergelassenen gynäkologischen Facharztpraxen vorgehalten werden. Das Hilfeangebt wird vom Land finanziert. Seit dem Projektstart im November 2014 wurden saarlandweit 35 vertrauliche Spurensicherungen durchgeführt. In fünf Fällen wurde die Spurensicherung in einer niedergelassenen Facharztpraxis durchgeführt. In zwei Fällen wurde im Nachhinein Anzeige erstattet.

Betroffene Opfer sexueller Gewalt, die unmittelbar nach der Tat nicht in der Lage sind, eine Entscheidung für oder gegen eine Strafanzeige zu treffen, erhalten mit der mit der vertraulichen Spurensicherung die Möglichkeit, sich in einer Klinik oder in einer gynäkologischen Facharztpraxis auch ohne polizeiliche Anzeige vertrauliche Hilfe zu holen und die Spuren der Gewalttat gerichtsfest sichern zu lassen. 

Im Rahmen der vertraulichen Beweissicherung, die von speziell geschulten Ärztinnen und Ärzten durchgeführt wird, werden die Gewaltspuren – die unter Umständen für eine spätere Anzeige bei der Polizei hilfreich sein können – vertraulich dokumentiert und kostenlos – für zunächst 10 Jahre – aufbewahrt. Über eine zentrale und ebenfalls vertrauliche Infonummer 0681/844944 bei der Rettungsleitstelle Saarland und auf der Internetseite www.spuren-sichern.de erfahren Betroffene rund um die Uhr, wo sich die nächstgelegene Praxis bzw. Klinik befindet, die die vertrauliche Spurensicherung anbietet, und können sich außerdem über die bestehenden Beratungs- und Hilfeangebote informieren.

 

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