Rund 90 000 Saarländerinnen und Saarländer können nicht richtig lesen und schreiben. Schon 2013 hat Bildungsminister Ulrich Commerçon gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Bildungsträger, Kammern, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Unternehmensverbände die Vereinbarung zum Grundbildungspakt getroffen. 

Diese wird jetzt erneuert und erweitert: Mit 21 weiteren saarländische Organisationen sowie den Mitgliedsverbänden der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Saar unterzeichnete Bildungsminister Commerçon heute den zweiten Grundbildungspakt, den sogenannten Grundbildungspakt Saar 2.0.

Ulrich Commerçon: „Ziel des Grundbildungspakts war und bleibt  auch in Zukunft, Menschen, die nicht oder nur unzureichend lesen, schreiben und rechnen können, zur besseren beruflichen, sozialen und ökonomischen Teilhabe zu befähigen. Analphabetisierung ist ein Problem, das wir nur langfristig lösen können. Vor allem ist die Lösung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Grundbildungspakt Saar 2.0 ist auch ein erneuter Weckruf an alle gesellschaftlichen Gruppen, der an diese Verpflichtung erinnert.“

Während der fünfjährigen Zusammenarbeit konnte Bildungsminister Ulrich Commerçon bereits Erfolge erzielen. So wurden zehn Grundbildungszentren eingerichtet und Initiativen in Schulen und Betrieben bis hin zu geeigneten Maßnahmen im Strafvollzug ergriffen. Auch konnten die Teilnahmen an Alphabetisierungskursen mehr als verdoppelt werden. Unter der Nummer (0681) 9 38 9 38 9 wurde zudem ein sogenanntes Alpha-Telefon eingerichtet, bei dem sich Betroffene anonym informieren und beraten lassen kann. Für Kurs-Angebote im Saarland gibt es unter www.abc-kurs.de eine entsprechende Datenbank.

„Uns ist es damit gelungen, die Menschen mit ihren Problemen an immer mehr Orten im Saarland abzuholen und ihnen Unterstützung aufzuzeigen. Die daraus erzielten Erfolgserlebnisse mögen für Außenstehende gering erscheinen, für die Betroffenen sind sie allerdings der lang ersehnte Türöffner zu einer Welt in der sie sich dazugehörig fühlen. Es lohnt sich also, um jeden einzelnen zu kämpfen“, sagt Commerçon.

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